[Nostalgie] Jess von den Schattenwegen erinnert sich…
Auch Jess von den Schattenwegen, eine sehr liebe Bloggerin, die ich auch schon live getroffen habe, hat sich an ihre liebsten Kinder-/ Jugendbücher erinnert. Jess schreibt auf den Schattenwegen wunderschöne, oft sehr bewegende Texte. Sie hat die Aktion Gänseblümchen ins Leben gerufen. Ich habe leider noch nie teilgenommen, aber ich finde es eine wundervolle Sache, sich am Ende der Woche an die schönen Dinge, die Gänseblümchen der Woche zu erinnern.
Welches war dein liebstes Kinder- oder Jugendbuch?
Da ich sehr früh angefangen habe zu lesen, gibt es auch eine Menge Bücher, die mich in meiner Kindheit und Jugend begleitet haben. Vor allem habe ich oft den Dachboden meiner Großeltern durchstöbert, mir die „Klassiker“ von früher ausgeliehen und sie verschlungen. Später war ich natürlich auch Stammgast in Bibliotheken und habe mich dort durch den ganzen Bestand an Jugendbüchern gelesen. Wahrscheinlich ist so mein Wunsch entstanden, irgendwann eine eigene Bibliothek zu besitzen 😀
Zwei Bücher aus der Zeit sind mir allerdings ganz besonders im Gedächtnis geblieben. Oder vielmehr ein Buch und eine Serie. Zum einen hat mich „Als die Tiere den Wald verließen“ von Colin Dann mehrfach unterhalten, berührt und gefesselt. Zu dem Buch gab es wohl auch irgendwann mal eine Zeichentrickserie, die ich allerdings nie gesehen habe. Zum anderen war ich großer Fan der „Dolly“-Reihe von Enid Blyton, die ganz andere Wünsche in mir weckte.
Worum ging es in diesem Buch?
Als die Tiere den Wald verließen“ ist aus der Sicht von Tieren erzählt, die sich, nachdem ihr kleiner Wald abgeholzt wurde, auf die Suche nach einem neuen Zuhause machen. Das ist natürlich – auch für den Leser – nicht immer leicht, sondern oft mit Streits und Diskussionen, Gefahren und Tränen verbunden.
In der „Dolly“-Reihe geht es um ein junges Mädchen, das nach der Geburt ihres kleinen Geschwisterchens (meine ich mich zu erinnern – vielleicht war es auch anders, ist ja schon eine Weile her ^^) in ein Internat „abgeschoben“ wird oder es zumindest so empfindet. Anfangs ist da natürlich alles ganz schrecklich, aber nach und nach gewöhnt sie sich an das Internatsleben, findet Freunde und erlebt so manches Abenteuer.
Warum hast du es geliebt?
Puh, schwierige Frage. Colin Dann hat mit seinem Tierabenteuer irgendwie genau meinen Nerv getroffen, außerdem fand ich damals, dass er die Gedanken und Gefühle der Tiere unglaublich gut rüberbringen kann. Ihre Angst, ihre Verzweiflung, aber auch ihren Mut und die Willensstärke. Auch die engen Bande zwischen den Tieren, diese unkaputtbare Freundschaft, dieser bedingungslose Zusammenhalt hat mich damals fasziniert. Vielleicht weil ich das Gefühl hatte, ein Teil dieser Tiergemeinschaft zu sein, während ich im echten Leben keine wirklichen Freunde hatte.
Was wahrscheinlich auch der Grund war, warum mir Enid Blyton mit Dolly eine so wunderbare Freundin an die Seite gestellt hat. Denn ich habe damals viel von mir selbst in Dolly wiedergefunden, und wenn ich heute so darüber nachdenke, geht es mir wohl immer noch so. Obwohl es ewig her ist, dass ich die Bücher gelesen habe. Dolly ist keine einfache Persönlichkeit, hat mit Jähzorn zu kämpfen, sieht aber ihre Fehltritte ein und steht für sie gerade. Außerdem bedeutet ihr Freundschaft viel und sie gibt niemals auf. Sie ist eine Kämpferin und eine wirklich starke Protagonistin.
Hast du es noch in deinem Regal stehen?
„Als die Tiere den Wald verließen“ steht in meinem Regal, seit ich es damals bekommen habe. Ich weiß nicht mehr, ob es ein Geschenk war oder ich es mir selbst vom Taschengeld gekauft habe, aber ich habe es immer gern in der Hand, wenn auch lange Jahre nicht mehr gelesen. Aber es war, meine ich, das erste und bisher einzige Buch, das ich mehrfach gelesen habe.
Dolly hingegen war immer nur zu Besuch, wenn ich von einem ausgiebigen Bibliotheksausflug zurückkam. Irgendwann habe ich mir aber alle Sammelausgaben (mit jeweils drei Geschichten) bei eBay zusammengesucht und gekauft. Ist einfach ein Stück meiner Jugend und deshalb war es mir wichtig, die Bücher dauerhaft bei mir einziehen zu lassen. Die ersten vier sind sogar noch im ganz ersten Layout, Band 5 und 6 leider in der zweiten Optik, die aber immer noch besser ist als die ganz letzte Ausgabe.
Glaubst du, dass dieses Buch auch heute noch Kinder/Jugendliche begeistern kann?
Schwierige Frage, da sich die Zeiten ja ändern und dementsprechend auch die Leseinteressen. Ich denke aber, rein inhaltlich können sowohl die Tiere als auch Dolly auch heute noch auf Leserschaft stoßen. Es gibt eben einfach Themen, die niemals alt werden und irgendwie immer aktuell bleiben. Gerade „Als die Tiere den Wald verließen“ könnte vielleicht sogar ein wirklich wichtiges Buch werden, wenn man sich den Verlauf der letzten Jahrzehnte anschaut und betrachtet, was die Menschheit mit der Natur anstellt. Na ja, und bei Dolly geht es halt um Freundschaft, Schülerstreiche und alles, was die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen ausmacht.
Herzlichen Dank an Jess, die sich wirklich sehr ausführlich und interessant Gedanken um ihre Lieblingsbücher gemacht hat. „Als die Tiere den Wald verliessen“ kenne ich dem Titel nach, habe es aber, muss ich gestehen, nie gelesen. „Dolly“ habe ich alle Bände und liebe sie auch heute noch. Gerade vor einem Jahr habe ich die Dolly Bände alle nochmal gelesen und ich finde die Geschichte nach wie vor großartig. Ich liebe es, Dolly vom teilweise sehr ungestümen jungen Mädchen, bis zur wundervollen Direktorin von Burg Möwenstein begleiten zu dürfen.
Kennt ihr die Bücher „Als die Tiere den Wald verliessen“ oder „Dolly“? Liebt ihr sie auch?
Oooh, „Als die Tiere den Wald verließen“ habe ich auch geliebt, sowohl die Bücher als auch die Zeichentrickserie.
An ein paar besonders dramatische Momente kann ich mich sogar bis heute erinnern. 🙂
Oh, wie schön! Noch ein Fan von dem Buch.
LG
Yvonne
Danke, dass ich dabei sein durfte 💕
Hat Spaß gemacht, über meine Kindheits- und Jugendbücher zu sinnieren
Ich freue mich, dass du dir die Zeit genommen hast! DANKE
LG Yvonne