[Rezension] Meine Lieblings-Winterwanderungen im Harz – Richard Goedeke

Klappentext:

Auch wer den Harz gut kennt, wundert sich oft, wie sehr der Winter ihn verwandeln kann. Zielsicher lotst dieser Winter-Wanderführer in mystische Wälder, durch bedeutsame Moore und zu schneebedeckten Gipfeln. Passt die Schneelage, bietet sich auch hin und wieder eine abenteuerliche Schlittenfahrt an. Aber auch ohne Schnee können Sie die ruhigeren Farben, die Stille und die frische Luft auf 35 Wanderungen durch den Harz genießen. Und wenn Sie sich zwischendurch oder am Ende Ihrer Tour doch einmal aufwärmen möchten, finden Sie in diesem Buch ganz bestimmt eine passende Einkehrmöglichkeit.

Ausführliche Wegbeschreibungen, Detailkarten und GPS-Tracks zum Download machen das Winterabenteuer perfekt.

Rezension:

Mit Schnee sieht es dieses Jahr ja eher schlecht aus, zumindest hier in Norddeutschland. Umso mehr freue ich mich darüber, mich wenigstens mit diesem Wanderführer ein bisschen in den Schnee zu träumen.

Richard Goedeke stellt uns hier insgesamt 35 Wandertouren vor. 21 davon liegen im westlichen Harz, 10 im östlichen Harz und 4 Touren im südlichen Harz. Die Touren finden sich übersichtlich geordnet zum einen im Inhaltsverzeichnis, zum anderen in einer Übersicht, vorweg gestellt.

Die Übersicht gefällt mir sehr gut, denn man bekommt auf einen Blick gezeigt, wie lang die jeweilige Tour ist, wieviele Höhenmeter zu überwinden sind und wie lange man ungefähr unterwegs ist. Die Zeit ist natürlich auch immer von einem selbst abhängig, aber ein erster Anhaltspunkt ist ja nicht schlecht. Außerdem kann man auf den ersten Blick einen Überblick verschaffen, ob es Einkehrmöglichkeiten auf der Tour gibt, ob diese kinderfreundlich ist, eher sonnig oder schattig liegt und ob Seilbahnen bzw. Öffentlicher Nahverkehr vorhanden ist.

Zunächst bekommen wir einige Tipps zu passender Kleidung und der Autor nimmt sich auch die Zeit, auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Zum einen sind die Tage im Winter deutlich kürzer, als im Sommer und man sollte nicht in unbekanntem Gelände in die Dunkelheit kommen. Zum anderen geht es um die passende Kleidung und Gefahren bei bzw. nach Stürmen. Alles in allem gilt immer: Sicherheit geht vor. Nicht überall, wo man lang gehen kann sollte man es auch tun. Die Touren sind mit leicht, mittel und schwer farblich gekennzeichnet. Bei schweren Touren sind Steigeisen von Nöten. Auch hier gilt: man sollte die eigene Kondition nicht überschätzen.

Die Beschreibung der Touren ist auf den ersten Blick nicht sehr ausführlich. Das bin ich aus anderen Wanderführern anders gewohnt. Von daher weiß ich nicht so ganz genau, ob dieses Büchlein ausreichend ist, um den Weg zu finden. Geahnt hatte ich es schon, da auf nicht einmal 150 Seiten insgesamt 35 Touren beschrieben werden. Eine Wanderkarte dazu ist aus meiner Sicht also ein Muss. Wir haben die aber eh immer dabei.

Positiv hervorzuheben ist, dass bei jeder Tour ein Kartenausschnitt dabei ist, der zeigt, wie die Tour verläuft. Die schönen Fotos machen Lust auf Winterrwanderungen im Harz.

Ich persönlich würde mir in einem Wanderführer doch eine etwas ausführlichere Beschreibung wünschen. Aus meiner Sicht ist dieses Buch eher dafür gut, um Anregungen zu bekommen, welche Wanderungen sich lohnen und sich einen Überblick zu verschaffen, wie weit bzw. lange man unterwegs ist. Für die Tourenplanung an sich sind für jemanden, der nicht aus der Gegend kommt, zu wenig Wegpunkte beschrieben.

Alles in allem macht mir dieser Wanderführer aber schon jetzt Lust auf den nächsten Urlaub und auch Lust darauf, im Winter den Harz zu besuchen. Wir werden wohl im kommenden Sommer wieder in den Harz fahren, und auch wenn dann mit 100%iger Sicherheit kein Schnee liegt, wird uns dieser Wanderführer schöne Touren weisen. Ich vergebe gerne 4 Federn. 

Warst du schon einmal im Harz? Würde dir der Harz im Winter auch gefallen?