• 5 Sterne,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Metti Meerschwein (1) – Madlen Ottenschläger und Stefanie Reich

    Metti Meerschwein, Cover, Madlen Ottenschläger, arsEdition Verlag, Rezension

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    Titel: Metti Meerschwein
    Reihe: Band 1
    Autorin: Madlen Ottenschläger
    Illustrationen: Stefanie Reich
    Verlag: arsEdition
    Erscheinungsjahr: 2022
    Einband: Hardcover
    Seitenanzahl: 40

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    In ihrem Bilderbuchdebut erzählt Madlen Ottenschläger die lustige Geschichte von Metti Meerschwein, die im Hasenstall auf dem Bauernhof zusammen mit ihren Freunden und Freundinnen das schönste Hasenleben lebt: wilde Wettrennen, Ohrenwackeln und mit Hedi den Hasen-Popo-Lopo tanzen. Ginge es nach Metti, hätte sich ihr Hasenleben nie geändert. Doch eines Tages kommt ein neuer Hase in den Stall: Oskar! Der macht ihr klar, dass sie ein Meerschwein ist und Hasen nicht mit Meerschweinchen spielen.

    Aber ist das wirklich so? Steht nicht Freundschaft über allem?

    Rezension:

    Ich liebe Metti Meerschwein! Das Buch wird ab 3 Jahren empfohlen.

    Am allerbesten finde ich, dass ich jetzt ein Wort dafür habe, wie ich mich auch gar nicht so selten fühle. „Trütend„. Metti Meerschwein ist nämlich auch trütend, als sie erfährt, dass sie kein Hase ist und deswegen auch nicht mit den Hasen spielen darf. So behauptet es zumindest der neue Hase, Oskar, der eigentlich nur zu Besuch auf dem Bauernhof ist.

    Trütend ist übrigens eine Mischung aus traurig und wütend. Wer von uns kennt dieses Gefühl nicht? Ich kenne es auf jeden Fall ziemlich gut. Und auch Metti muss leider diese Erfahrung machen. Die Geschichte wird sehr liebevoll erzählt. Ich glaube, dass kleine Kinder sich in den Gefühlen Mettis gut wiederfinden können.

    Traurig und wütend läuft sie aus dem Hasenstall davon. Zum Glück besinnt sich Metti aber, und dass sie unter den Hasen tolle Freunde hat und läuft nach einem ersten Davonlaufen auch wieder nach Hause. Eigentlich ist Metti nämlich viel klüger als Oskar. Sie weiß, dass es ganz egal ist, ob die anderen Hasen sind und sie ein Meerschwein. Wichtig ist, dass sie Freunde sind und Spaß zusammen haben. Denn… Freundschaft steht definitiv über allem. Freunde vertrauen sich und im Fall der Hasen und Metti ergänzen sie sich auch ganz wunderbar. Niemand pfeift so schön laut, wie Metti. Die Hasen können das nicht. Wer soll die Hasenbande also vor dem Fuchs warnen, wenn Metti nicht mehr bei ihnen ist?

  • 5 Sterne,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Future Fairy Tales – Holly-Jane Rahlens

    Rotfuchs, Rowohlt Verlag, Holly-Jane Rahlens, Rezension

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    Titel: Future Fairy Tales
    Reihe: Einzelband
    Autorin: Holly-Jane Rahlens
    Verlag: Rotfuchs
    Erscheinungsjahr: 2022
    Einband: Hardcover, ebook
    Seitenanzahl: 272

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Ein besonderes Märchenbuch für starke Mädchen – und für die Frauen, die sie auf ihrem Weg begleiten. Holly-Jane Rahlens zeigt mit diesen höchst originellen Märchenvariationen ihr ganzes Können: Ob Aschenputtel, Rapunzel oder Sterntaler, die Autorin spielt gekonnt mit Märchenmotiven und erzählt sie aus einer futuristischen Perspektive völlig neu. Dazu liefert sie unterschiedlichste Erzählweisen, vom Tagebucheintrag über Kurzgeschichte, Drehbuch oder Gedicht bis hin zum Blogeintrag. Es sind Texte voller Humor und Tiefe, Emotion und literarischem Erfindungsgeist. Und wie nebenbei entsteht für den Leser eine ganz neue Welt in der fernen Zukunft.

    Rezension:

    Das Buch ist definitiv wieder anders. Gut anders! Dass Holly-Jane Rahlens schreiben kann, hat sie schon mit vielen Büchern bewiesen. Dass sie neue Ideen hat, hat sie vor allem mit „Everlasting – Der Mann, der aus der Zeit fiel“ bewiesen. Dieses Buch geht ein bisschen in die Richtung. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft, in der die Menschheit in Urbanites und Forester aufgeteilt ist. Die einen leben mit modernster Technik in den Städten. Die anderen versuchen eher das ursprüngliche Leben zu bewahren.

    Holly-Jane Rahlens nimmt sich bekannte Märchen der Gebrüder Grimm vor und lässt diese in der Zukunft spielen. Zwischen den einzelnen Märchen wird ein bisschen erklärt, auf welches ursprüngliche Märchen die Geschichte fußt und wie dieses „neue“ Märchen wohl entstanden ist.

    Es handelt sich wohl eher weniger um einen Roman, als eine Anthologie, auch wenn die Erläuterungen der Herausgeberin Hailey Layne-Arlens die Geschichten in einen Zusammenhang bringen. Letzten Endes steht aber jedes Märchen für sich.

  • 4 Sterne,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Schwesternzeiten – Anke Schläger

    Anke Schläger, Schwesternzeiten, Rezension

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    Titel: Schwesternzeiten
    Reihe: Einzelband
    Autorin: Anke Schläger
    Verlag: Selfpublisherin
    Erscheinungsjahr: 2021
    Einband: Taschenbuch
    Seitenanzahl: 318

    Meine Wertung: 4 Federn

    Klappentext:

    Warum will Merle nicht begreifen, dass es zwischen Schwarz und Weiß jede Menge Grautöne gibt? So war es schon immer, auch vor mehr als fünfzig Jahren, bei einem anderen Zwillingspaar …

    Wie sich die Bilder gleichen! Vor einem halben Jahrhundert sind die Zwillingsschwestern Sophie und Ida im Streit auseinandergegangen. Nun herrscht auch zwischen Sophies Enkelinnen Merle und Hannah eisiges Schweigen. Sophies Versöhnungsversuch endet im Pflegeheim, in dem sie erstmals die eigene Lebensuhr ticken hört. Wie viel Zeit bleibt ihr noch, um etwas über Idas Schicksal in Erfahrung zu bringen? Von schlechtem Gewissen geplagt, steigen ihre Enkelinnen ins Flugzeug. Auf Hvar, einer Insel an der kroatischen Adriaküste, suchen sie zunächst vergeblich nach Omas Schwester. Bis Darian auftaucht, der ihnen hilft und nicht nur Sophie das Glück zurückbringt …

    Rezension:

    Schwesternzeiten von Anke Schläger hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und schnell. Die Geschichte machte mich aber auch sehr nachdenklich. Zum Glück habe ich ein ganz wunderbares Verhältnis zu meinen Eltern und meiner Schwester. Aber was wäre, wenn nicht? Ich persönlich könnte nicht damit leben, wenn ich mit meiner Schwester so zerstritten wäre, dass wir uns über Jahre nicht sprechen. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die den Kontakt zur Familie abgebrochen haben, weil sie ihnen nicht guttut. Das muss auch absolut jeder für sich selbst entscheiden. Mein Leben würde es ärmer machen und ich würde alles daran setzen, das Verhältnis zu kitten. Für mich ist und bleibt Blut dicker als Wasser. Das sehen auch die beiden Zwillingspaare in dieser Geschichte scheinbar grundsätzlich so. Auch sie setzen nach und nach alles daran, ihre jeweiligen Beziehungen zu kitten.

    Nebenbei bekommen wir noch ein paar Eindrücke der kroatischen Landschaft. Das muss wirklich ein tolles Land sein. Für Hannah und Merle kommen auch der Urlaub und die Liebe nicht zu kurz. Anke Schläger hat es wirklich geschafft, alle Charaktere unglaublich sympathisch zu gestalten. Man schaut ihnen gerne über die Schulter und begleitet sie ein Stück durch ihr Leben.

  • 5 Sterne,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Gut Mohlenberg (2): Mehr als die Finsternis – Melanie Metzenthin

    Rezension, Tinte & Federn, Melanie Metzenthin, Gut MohlenbergAnzeige

    Titel: Mehr als die Finsternis
    Reihe: Gut Mohlenberg; Band 2
    Autorin: Melanie Metzenthin
    Verlag: Tinte & Feder
    Erscheinungsjahr: 2021
    Einband: Taschenbuch, ebook
    Seitenanzahl: 333

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Gut Mohlenberg, 1923: Die Wirtschaftskrise hat Deutschland fest im Griff. Friederike von Aalen ist froh um jeden Patienten, der die Behandlung in ihrer Einrichtung für psychisch Kranke noch bezahlen kann. Als Neupatientin kommt die aufmüpfige Luise nach Gut Mohlenberg. Die Eltern der 17-Jährigen möchten sie vor allem weitab vom kriminellen Einfluss ihrer Freunde wissen. Unerwartet trifft eine weitere junge Frau ein: eine traumatisierte Schwangere, die hartnäckig schweigt. Gelingt es Friederike, hinter ihr Geheimnis zu kommen, um ihr zu helfen? Schließlich bringt die Unbekannte ein dunkelhäutiges Kind zur Welt. Ein Skandal im Lüneburg der 1920er-Jahre.

    Rezension:

    ACHTUNG: Rezension enthält Spoiler zu Band 1.

    Wir befinden uns im Jahr 1923 in der Nervenheilanstalt Gut Mohlenberg. Auf Gut  Mohlenberg ist ein bisschen Ruhe eingekehrt, nachdem der Mörder überführt wurde und wir Friederikes Mann leider zu Grabe tragen mussten.

    Walter Pietsch lebt nun unter seinerm richtigen Namen, Wolfgang Adler auf Gut Mohlenberg und ist Friederike gemeinsam mit seiner Frau Juliane eine große Stütze. Ich mochte den ausgeglichenen, immer freundlichen Wolfgang immer lieber. Er unterstützt, wo er kann und wer hätte gedacht, dass sogar der Name Walter Pietsch nochmal wieder Bedeutung erlagen würde in diesem Band?

    Friederike packt weiterhin tatkräftig an. Sie hat es in diesem Buch gleich mit zwei Schützlingen zu tun. Der Wildfang Luise, die lieber ein Junge wäre als eine junge Frau und die schweigsame Annemarie. So unterschiedlich die jungen Frauen auch sind, so vereint sie, dass sie in einer Welt gefangen sind, in der Konventionen und „das Ansehen“ mehr gelten, als das persönliche Glück. Die Mißhandlung einer Schwangeren durch ihre Familie wird nicht nur geduldet, sondern ist schon eher sogar anerkannt. Sie ist ja schließlich selbst Schuld, dass sie sich mit dem „falschen“ Mann eingelassen hat. Wie konnte sie nur?

  • 5 Sterne,  Gehört 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Der Engel von Warschau – Lea Kampe

    Rezension, Hörbuch Hamburg, Lea Kampe

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    Titel: Der Engel von Warschau
    Reihe: Einzelband
    Autorin: Lea Kampe
    Sprecher:
    Jürgen Holdorf und Verena Wolfien
    Verlag: Hörbuch Hamburg Verlag; gedruckte Ausgabe im Piper Verlag
    Erscheinungsjahr: 2021
    Länge: 659 Minuten (ungekürzt)

    Meine Wertung:  5 Federn

    Klappentext:

    Die ergreifende Geschichte des »weiblichen Oskar Schindler«

    Warschau, 1940: Die Nazis errichten das Ghetto. Die 29-jährige Sozialarbeiterin Irena versucht alles, um den jüdischen Menschen zu helfen. Sie versteckt ein kleines, von verzweifelten Eltern ausgesetztes Mädchen unter falschem Namen bei einer nicht-jüdischen Familie. Was als mutige Tat beginnt, wird zur groß angelegten Rettungsaktion. Irena schmuggelt immer mehr Kinder mit gefälschten »arischen« Identitäten aus dem Ghetto. Sie denkt nie ans Aufgeben, obwohl sie in ständiger Lebensgefahr schwebt. Aber Irena muss nicht nur um ihr eigenes Leben bangen. Denn Adam, ihre große Liebe, ist Jude.

    Rezension:

    Das Buch ist unglaublich gut. Ich war von der ersten Minute an gefesselt und konnte kaum aufhören zu hören.

    Lea Kampe erzählt die Geschichte von Irina Sendler, die rund 2.500 Kinder vor dem sicheren Tod rettete, indem sie sie aus dem Warschauer Ghetto schmuggelte. Es handelt sich um eine wahre Geschichte und selbst unter der Folter der Gestapo soll Irina Sendler keine Informationen Preis gegeben haben.

    Mich hat die Geschichte extrem berührt, da man einfach weiß, dass das, was erzählt wird so oder ähnlich tatsächlich passiert ist. An einer Stelle, als die Kinder aus dem Waisenhaus durch die Straßen zum Umschlagplatz geführt wurden musste ich tatsächlich weinen. So eindrucksvoll wurde die Szene geschildert.

    An anderen Stellen wurde mir regelrecht übel. Nicht, weil es besonders blutig war, denn hier wird kein Thriller erzählt, sondern weil das, was die Herren besprechen in der Gleichmut, wie darüber er geredet wird einfach mal mehrere Hunderttausend Juden umzubringen so widerlich ist. Ich weiß nicht so richtig, wie ich es beschreiben soll. Natürlich ist das so oder so furchtbar, aber mich hat so erschrocken, wie neutral die Verantwortlichen darüber reden. Als würde man einen Garten von Unkraut befreien. Das ist mir so bei anderen Büchern noch nicht passiert, dass ich tatsächlich würgen musste. Spricht sowohl für den Schreibstil von Lea Kampe, aber auch für die beiden Sprecher.

  • 5 Sterne,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Gut Mohlenberg (1): Mehr als die Erinnerung – Melanie Metzenthin

    Melanie Metzenthin, Tinte & Feder, Rezension

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    Titel: Mehr als die Erinnerung
    Reihe: Gut Mohlenberg; Band 1
    Autorin: Melanie Metzenthin
    Verlag: Tinte & Feder
    Erscheinungsjahr: 2019
    Einband: Taschenbuch, ebook
    Seitenanzahl: 374

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Gut Mohlenberg, 1920: In der Einrichtung für psychisch kranke Menschen kümmert die junge Medizinerin Friederike von Aalen sich liebevoll um die Patienten. Einer von ihnen ist Friederikes Mann Bernhard, der nach einer Hirnverletzung im Krieg ihre besondere Zuwendung braucht. Der schneidige Leutnant von einst erinnert sich an vieles nicht, aber mit seiner Frau verbindet ihn noch immer eine tiefe Liebe.

    Da geschehen in der Gegend kurz hintereinander zwei grausame Morde. Man ist schnell bei der Hand mit den Verdächtigungen: Es muss einer der »Geisteskranken von Mohlenberg« gewesen sein! Doch Friederike würde für ihre Patienten die Hand ins Feuer legen und stellt heimlich eigene Nachforschungen an. Was weiß Walter Pietsch, der Mann mit den schlimmen Verbrennungen, den sie vor Kurzem erst eingestellt haben? Und welche Rolle spielt der hochintelligente, aber kühle Dr. Weiß? Zu spät begreift Friederike, dass sie mit ihren Fragen sich selbst und die Menschen in ihrer Nähe in große Gefahr gebracht hat …

    Rezension:

    Und wieder ein großartiges Buch aus der Feder von Melanie Metzenthin. Ich ihr wist es vermutlich schon, aber sie hat sich neben Sarah Morgan zu meiner Lieblingsautorin entwickelt, denn jedes ihrer Bücher zieht mich total in seinen Bann. So auch wieder der erste Band, der auf dem Gut Mohlenberg zwischen Celle und Lüneburg spielenden Reihe. „Mehr als die Erinnerung“ ist ein spannender Roman rund um die Nervenheilanstalt Gut Mohlenberg, die sehr liebevoll von Herrn Dr. Meinhardt und der jungen Friederike von Aalen geführt wird. Man merkt richtig, dass sie sich um ihre Patienten sehr umsichtig kümmern und ihre Bewohner den beiden am Herzen liegen.

    Im Gegensatz dazu lernen wir die Nervenheilanstalt Langenhagen kennen, in der sehr brutale Behandlungsmethoden angewendet werden. Es schaudert einen, wenn man liest, was die Patienten dort über sich ergehen lassen müssen, zumal man im Nachwort erfährt, dass die Ereignisse in Langenhagen zwar fiktiv sind, so oder ähnlich aber passiert sein könnten.

    Friederike ist eine bewundernswerte Frau. Sie ist auf dem besten Weg, ihr Medizinstudium abzuschließen, als ihr Mann Bernhgard schwer verwundet aus dem 1. Weltkrieg, der hier noch der große Krieg genannt wird, dann den 2. WK gab es ja noch nicht, heimkehrt. Sie kehrt nach Hause zum Gut Mohlenberg zurück und kümmert sich liebvoll um ihren Mann, der kognitiv nun auf dem Stand eines 5jährigen Kindes ist. Man spürt aus jeder Zeile die Liebe, die zwischen Bernhard und Friederike weiterhin besteht. Das macht sie ungleich sympathischer, als sie sowieso schon ist.