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[Alltagsworte] Samstagsplausch 10/2022
Lange habe ich wieder nicht bei Andrea und ihrem Blog Karminrot am Kaffeetisch Platz genommen zum
Samstagsplausch
Ich weiß einfach nicht, was ich erzählen soll. Aber ich dachte, dass ich mich mal wieder hören lassen sollte. Nicht, dass ihr denkt, dass es mich nicht mehr gibt. Es gibt ja in unserem Leben gefühlt nur noch zwei beherrschende Themen. Zum einen Thema, dem großen „C“ äußere ich mich hier nach wie vor lieber nicht. Zum anderen Thema kann ich mich nicht äußern, da ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe. Ich weiß nicht, wer Schuld ist, welche Seite welche Dinge getan hat. Ich kann es nicht beurteilen, von daher enthalte ich mich.
Ich lese derzeit zwei völlig unterschiedliche Bücher, die beide in Russland „spielen“. Es handelt sich bei beiden Bücher nicht um fiktive Geschichten. Unter dem Eindruck der derzeitigen Ereignisse, denen wir gerade beiwohnen müssen, bekomme ich auf beide Bücher ein bisschen einen anderen Blickwinkel, als ich es normalerweise gehabt hätte. Es ist alles irgendwie ein bisschen surreal.
Beide Bücher sind richtig gut. „… und nie kann ich vergessen“, erzählt die Geschichte von Hans-Erdmann Schönbeck, der vor 80 Jahren Stalingrad überlebt hat. Das Buch ist unglaublich berührend, beeindruckend und trotz seiner Emotionalität irgendwie auch sachlich. Von einem Buch, an dem Tim Pröse mitgewirkt hat, hatte ich auch nichts anderes erwartet. Wieder ein unglaublich einfühlsames Buch, das mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen hat. Ich bin jetzt auf S. 67.
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[Montagsfrage] #12/2022 Welche Schullektüren waren Euch die liebsten und die verhasstesten?
Die Montagsfrage ist eine Aktion von Sophia vom Blog Wordworld. Die Montagsfrage beantwortet man übrigens immer im Laufe der Woche. Es muss also nicht gleich am Montag sein, wenn die Frage online geht. Das kommt mir durchaus entgegen, denn so kann ich im Laufe der Woche dabei sein.
Die heutige Frage dreht sich um unsere Schullektüre:
Welche Schullektüren waren Euch die liebsten und die verhasstesten?
Ich muss gestehen, dass ich wenig Erinnerung an meine Schullektüren habe. Schule ist bei mir ja immerhin auch über 20 Jahre her. Puh… ich werde alt…
Erinnern kann ich mich an die Schullektüre, zu der ich auch mit der Klasse die erste Lesung in meinem Leben besucht habe und bei der ich mein allererstes signiertes Buch erhalten habe. Wir haben „Hass im Herzen – Im Sog der Gang“ von Margret Steenfatt gelesen. Ich habe gerade mal ins Buch geschaut. Die Lesung wurde anscheinend von der Volkshochschule organisiert, denn ich habe die Eintrittskarte vorne ins Buch geklebt. 4 D-Mark hat der Eintritt am 24.03.1993 gekostet. Die Autorin hat das Buch mit den Worten „gehorchen oder selbst entscheiden?“ signiert. An das Buch habe ich tatsächlich sehr gute Erinnerungen. Es hat mir damals gefallen. Vielleicht ein interessanter Nebenaspekt. Das Buch ist aus dem Rowohlt Verlag „rororo rotfuchs“. Der kleine Rotfuchs feiert in diesem Jahr am 8. März bereits sein 50-jähriges Jubiläum (1972 – 2022). Mein Jugendbuchregal war voll mit diesen Büchern.
Außerdem kann ich mich erinnern, dass wir „Damals war es Friedrich“ von Hans Peter Richter gelesen haben. Auch das Buch ist mir in sehr guter Erinnerung. Das Buch hat mich damals dazu gebracht, mehr Bücher aus diesem Bereich, also zweiter Weltkrieg, Judenverfolgung, aber auch über Mädchen und Jungen in der Hitler Jugend oder im Bund Deutscher Mädchen zu lesen. Ich erinnere mich an Bücher, wie „Die Kinder aus Haus Nr. 67“, „Aber Steine lügen nicht“ oder „Sonderappell“. Es gab da noch eine ganze Reihe Bücher mehr, die ich verschlungen habe. dtv Junior bot da eine große Palette an Büchern, die alle sehr spannend waren.
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[Rezension] Gut Mohlenberg (2): Mehr als die Finsternis – Melanie Metzenthin
AnzeigeTitel: Mehr als die Finsternis
Reihe: Gut Mohlenberg; Band 2
Autorin: Melanie Metzenthin
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsjahr: 2021
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 333Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Gut Mohlenberg, 1923: Die Wirtschaftskrise hat Deutschland fest im Griff. Friederike von Aalen ist froh um jeden Patienten, der die Behandlung in ihrer Einrichtung für psychisch Kranke noch bezahlen kann. Als Neupatientin kommt die aufmüpfige Luise nach Gut Mohlenberg. Die Eltern der 17-Jährigen möchten sie vor allem weitab vom kriminellen Einfluss ihrer Freunde wissen. Unerwartet trifft eine weitere junge Frau ein: eine traumatisierte Schwangere, die hartnäckig schweigt. Gelingt es Friederike, hinter ihr Geheimnis zu kommen, um ihr zu helfen? Schließlich bringt die Unbekannte ein dunkelhäutiges Kind zur Welt. Ein Skandal im Lüneburg der 1920er-Jahre.
Rezension:
ACHTUNG: Rezension enthält Spoiler zu Band 1.
Wir befinden uns im Jahr 1923 in der Nervenheilanstalt Gut Mohlenberg. Auf Gut Mohlenberg ist ein bisschen Ruhe eingekehrt, nachdem der Mörder überführt wurde und wir Friederikes Mann leider zu Grabe tragen mussten.
Walter Pietsch lebt nun unter seinerm richtigen Namen, Wolfgang Adler auf Gut Mohlenberg und ist Friederike gemeinsam mit seiner Frau Juliane eine große Stütze. Ich mochte den ausgeglichenen, immer freundlichen Wolfgang immer lieber. Er unterstützt, wo er kann und wer hätte gedacht, dass sogar der Name Walter Pietsch nochmal wieder Bedeutung erlagen würde in diesem Band?
Friederike packt weiterhin tatkräftig an. Sie hat es in diesem Buch gleich mit zwei Schützlingen zu tun. Der Wildfang Luise, die lieber ein Junge wäre als eine junge Frau und die schweigsame Annemarie. So unterschiedlich die jungen Frauen auch sind, so vereint sie, dass sie in einer Welt gefangen sind, in der Konventionen und „das Ansehen“ mehr gelten, als das persönliche Glück. Die Mißhandlung einer Schwangeren durch ihre Familie wird nicht nur geduldet, sondern ist schon eher sogar anerkannt. Sie ist ja schließlich selbst Schuld, dass sie sich mit dem „falschen“ Mann eingelassen hat. Wie konnte sie nur?
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[Rezension] Der Engel von Warschau – Lea Kampe
AnzeigeTitel: Der Engel von Warschau
Reihe: Einzelband
Autorin: Lea Kampe
Sprecher:
Verlag: Hörbuch Hamburg Verlag; gedruckte Ausgabe im Piper Verlag
Erscheinungsjahr: 2021
Länge: 659 Minuten (ungekürzt)Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Die ergreifende Geschichte des »weiblichen Oskar Schindler«
Warschau, 1940: Die Nazis errichten das Ghetto. Die 29-jährige Sozialarbeiterin Irena versucht alles, um den jüdischen Menschen zu helfen. Sie versteckt ein kleines, von verzweifelten Eltern ausgesetztes Mädchen unter falschem Namen bei einer nicht-jüdischen Familie. Was als mutige Tat beginnt, wird zur groß angelegten Rettungsaktion. Irena schmuggelt immer mehr Kinder mit gefälschten »arischen« Identitäten aus dem Ghetto. Sie denkt nie ans Aufgeben, obwohl sie in ständiger Lebensgefahr schwebt. Aber Irena muss nicht nur um ihr eigenes Leben bangen. Denn Adam, ihre große Liebe, ist Jude.
Rezension:
Das Buch ist unglaublich gut. Ich war von der ersten Minute an gefesselt und konnte kaum aufhören zu hören.
Lea Kampe erzählt die Geschichte von Irina Sendler, die rund 2.500 Kinder vor dem sicheren Tod rettete, indem sie sie aus dem Warschauer Ghetto schmuggelte. Es handelt sich um eine wahre Geschichte und selbst unter der Folter der Gestapo soll Irina Sendler keine Informationen Preis gegeben haben.
Mich hat die Geschichte extrem berührt, da man einfach weiß, dass das, was erzählt wird so oder ähnlich tatsächlich passiert ist. An einer Stelle, als die Kinder aus dem Waisenhaus durch die Straßen zum Umschlagplatz geführt wurden musste ich tatsächlich weinen. So eindrucksvoll wurde die Szene geschildert.
An anderen Stellen wurde mir regelrecht übel. Nicht, weil es besonders blutig war, denn hier wird kein Thriller erzählt, sondern weil das, was die Herren besprechen in der Gleichmut, wie darüber er geredet wird einfach mal mehrere Hunderttausend Juden umzubringen so widerlich ist. Ich weiß nicht so richtig, wie ich es beschreiben soll. Natürlich ist das so oder so furchtbar, aber mich hat so erschrocken, wie neutral die Verantwortlichen darüber reden. Als würde man einen Garten von Unkraut befreien. Das ist mir so bei anderen Büchern noch nicht passiert, dass ich tatsächlich würgen musste. Spricht sowohl für den Schreibstil von Lea Kampe, aber auch für die beiden Sprecher.
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[Montagsfrage] #11/2022 empfehlenswerte LGBTQIA+-Geschichten
Die Montagsfrage ist eine Aktion von Sophia vom Blog Wordworld. Die Montagsfrage beantwortet man übrigens immer im Laufe der Woche. Es muss also nicht gleich am Montag sein, wenn die Frage online geht.
Welche LGBTQIA+-Geschichten kennt Ihr und könnt Ihr empfehlen?
Heute dreht es sich um Geschichten aus dem Bereich LGBTQIA+. Das ist tatsächlich eine nicht ganz so einfache Frage für mich, da ich da wenig drauf achte. Ich möchte schöne Liebesgeschichten oder spannende historische Romane mit sympathischen Figuren. Das ist es, worauf ich bei meiner Buchauswahl achte. Diversität in Büchern fällt mir meistens eher auf, wenn sie mir mit dem Holzhammer um die Ohren gehauen wird und es mich dann nervt, wie z. B. bei „Empfehlung für dich“ von Laura Silverman.
Ich muss gestehen, dass ich nichtmal bei allen Buchstaben weiß, was sie bedeuten. Ich lese ganz gerne mal im Gay-Romance Bereich, der hier bei dieser Frage ja dazu gehört. Von daher empfehle ich euch heute einfach drei meiner liebsten Bücher aus diesem Bereich.
„Feuer an die Lunte“ von KC Burn. Hier war ich froh, dass ich zuerst den Klappentext gelesen habe, denn weder der Titel noch das Cover sagen mir zu. Ich kann euch das Buch aber uneingeschränkt empfehlen. Man bekommt eine warmherzige Liebesgeschichte mit sehr sympathischen Protagonisten. KC Burn umrahmt alles mit einer spannende Hintergrundgeschichte von Jez, die sich auch in sein jetziges Leben hinein drängt und einige spannungsgeladene Momente mit sich bringt.
Auszug aus dem Klappentext:
Der kalifornische Feuerwehrmann Hayden Hurst beginnt zu erkennen, dass es mehr im Leben gibt, als gegen Feuer zu kämpfen und mit seinen Freunden zu trinken.
Der Broadway-Tänzer Jez Bouchet wurde nie mehr irrtümlich für hetero gehalten, seit er mit siebzehn für sein Schwulsein zusammengeschlagen wurde.
Die Anziehungskraft zwischen Hayden und Jez ist unerwartet, aber feurig und sie erliegen der Versuchung, bevor sie überhaupt sicher sind, dass sie einander mögen. Aber Jez hasst Haydens homophobe Freunde und Hayden weiß, dass Jez zu extravagant ist, um unter dem Radar zu fliegen. Und dann ist da auch noch Jez’ Bruder. Trotz dieser Hürden stürzen sie sich in eine Beziehung.
Wollt ihr mehr wissen, dann hier entlang zur Rezension.
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[Rezension] Gut Mohlenberg (1): Mehr als die Erinnerung – Melanie Metzenthin
AnzeigeTitel: Mehr als die Erinnerung
Reihe: Gut Mohlenberg; Band 1
Autorin: Melanie Metzenthin
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsjahr: 2019
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 374Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Gut Mohlenberg, 1920: In der Einrichtung für psychisch kranke Menschen kümmert die junge Medizinerin Friederike von Aalen sich liebevoll um die Patienten. Einer von ihnen ist Friederikes Mann Bernhard, der nach einer Hirnverletzung im Krieg ihre besondere Zuwendung braucht. Der schneidige Leutnant von einst erinnert sich an vieles nicht, aber mit seiner Frau verbindet ihn noch immer eine tiefe Liebe.
Da geschehen in der Gegend kurz hintereinander zwei grausame Morde. Man ist schnell bei der Hand mit den Verdächtigungen: Es muss einer der »Geisteskranken von Mohlenberg« gewesen sein! Doch Friederike würde für ihre Patienten die Hand ins Feuer legen und stellt heimlich eigene Nachforschungen an. Was weiß Walter Pietsch, der Mann mit den schlimmen Verbrennungen, den sie vor Kurzem erst eingestellt haben? Und welche Rolle spielt der hochintelligente, aber kühle Dr. Weiß? Zu spät begreift Friederike, dass sie mit ihren Fragen sich selbst und die Menschen in ihrer Nähe in große Gefahr gebracht hat …
Rezension:
Und wieder ein großartiges Buch aus der Feder von Melanie Metzenthin. Ich ihr wist es vermutlich schon, aber sie hat sich neben Sarah Morgan zu meiner Lieblingsautorin entwickelt, denn jedes ihrer Bücher zieht mich total in seinen Bann. So auch wieder der erste Band, der auf dem Gut Mohlenberg zwischen Celle und Lüneburg spielenden Reihe. „Mehr als die Erinnerung“ ist ein spannender Roman rund um die Nervenheilanstalt Gut Mohlenberg, die sehr liebevoll von Herrn Dr. Meinhardt und der jungen Friederike von Aalen geführt wird. Man merkt richtig, dass sie sich um ihre Patienten sehr umsichtig kümmern und ihre Bewohner den beiden am Herzen liegen.
Im Gegensatz dazu lernen wir die Nervenheilanstalt Langenhagen kennen, in der sehr brutale Behandlungsmethoden angewendet werden. Es schaudert einen, wenn man liest, was die Patienten dort über sich ergehen lassen müssen, zumal man im Nachwort erfährt, dass die Ereignisse in Langenhagen zwar fiktiv sind, so oder ähnlich aber passiert sein könnten.
Friederike ist eine bewundernswerte Frau. Sie ist auf dem besten Weg, ihr Medizinstudium abzuschließen, als ihr Mann Bernhgard schwer verwundet aus dem 1. Weltkrieg, der hier noch der große Krieg genannt wird, dann den 2. WK gab es ja noch nicht, heimkehrt. Sie kehrt nach Hause zum Gut Mohlenberg zurück und kümmert sich liebvoll um ihren Mann, der kognitiv nun auf dem Stand eines 5jährigen Kindes ist. Man spürt aus jeder Zeile die Liebe, die zwischen Bernhard und Friederike weiterhin besteht. Das macht sie ungleich sympathischer, als sie sowieso schon ist.