4 Sterne,  Gelesen 2021,  Rezensionen

[Rezension] Evan Smoak (5): Das Vermächtnis der Orphans – Gregg Hurwitz

Rezension, Harper Collins, Greg Hurwitz, Orphans, Evan Smoak

Anzeige

Titel: Das Vermächtnis der Orphans
Reihe: Evan Smok; Band 5
Autor: Gregg Hurwitz
Verlag: Harper Collins
Erscheinungsjahr: 2021
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 512

Meine Wertung: 4 Federn

Klappentext:

Als »Orphan X« hat Evan Smoak jahrelang für die US-Regierung im Verborgenen getötet, bis er ausstieg und in den Untergrund ging, immer auf der Flucht vor seinen Auftraggebern. Um seine Taten zu sühnen, setzt er als »Nowhere Man« seine Fähigkeiten ein und hilft denen, die keinen Ausweg mehr haben. Doch der Schatten, den das »Orphan«-Programm auf Evans Leben geworfen hat, ist mit dem Tod dessen Schöpfers verschwunden. Nun will Evan auch den »Nowhere Man« in den Ruhestand schicken und das größte Wagnis eingehen, dass er sich vorstellen kann: ein normales Leben führen. Zuvor will er ein allerletztes Mal zum Telefon greifen und fragen »Brauchen Sie meine Hilfe?«. Dabei weiß er noch nicht, dass diesmal er es ist, der alle Hilfe brauchen wird, die er kriegen kann.

Rezension:

Mit „Das Vermächtnis der Orphans“ schließt Greg Hurwitz die Reihe um den Nowhere Man und seinen Kampf gegen das Böse ab. Ich war sehr gespannt, ob die Reihe damit auch wirklich rund wird.

Gefühlt tauchen alle lieb gewonnenen oder auch nicht lieb gewonnenen Figuren in diesem Band nochmal auf. Mia und Peter spielen eine kleine Nebenrolle, da das Verhältnis zwischen Mia und Evan ja doch merklich abgekühlt ist, abkühlen musste. Natürlich sind der Spezialist für nicht nachverfolgbare Waffen, Tommy, und die Fälscherin Melinda wieder mit von der Partie. Tommy denkt Greg Hurwitz dieses Mal auch ein bisschen mehr Beteiligung am aktuellen Fall zu, als es in den vorherigen Bänden der Fall war. Ach ja, es war irgendwie schön, sie alle nochmal zu lesen. 

Die Mitglieder der Eigentümergemeinschaft aus Evans Appartementhaus scheinen jetzt ständig im Foyer herumzuhängen. Auch hier gilt es für Evan ein kleines Problemchen zu lösen. So ganz sicher bin ich mir nicht, was diese Geschichte zur Lösung des Falls beizutragen hatte. Vermutlich war sie eher dazu gedacht, zu zeigen, dass Evan doch auch ein Herz hat. Sie sind, wenn auch echt nervig, ja doch alle irgendwie auf ihre Art und Weise liebenswert. 

Seine „Ziehtochter“, wie ich sie mal nennen möchte, Joey, erhält erneut eine deutlich größere Rolle in diesem Band. Joey darf dieses Mal so richtig zeigen, was sie kann. Ich könnte mir total gut auch eine Reihe um sie und ihre Hackerkenntnisse vorstellen. Wäre bestimmt auch spannender Stoff für eine Geschichte herauszuholen. Joey hat mir in diesem Band wirklich gut gefallen. Sie ist witzig und steht mit beiden Beinen im Leben, auch wenn sie erst 16 Jahre alt ist. 

Die Geschichte ist spannend und wie gewohnt ziemlich brutal. Wie sich die Geschichte von einem erst sehr einfach erscheinenden Fall zum großen Ganzen entwickelt hat, hat mir gefallen. Max war als der Charakter, um den sich die Geschichte entwickelt hat, sehr interessant. Ein gebrochener Mann, dessen Leben Parallelen zu Evans Leben aufweist und so Evan immer mal wieder zum Nachdenken über das eigene Leben animiert.  Das hat mir irgendwie gefallen, denn man merkt, dass Evan bereit ist, sich tatsächlich von seinem Leben als Nowhere Man zu trennen, aber nicht so recht weiß, wie dies geschehen soll, bzw. was das Leben danach für ihn bereithält.

Manchmal hatte ich in diesem Band das Gefühl, dass der rote Faden so ein bisschen verloren ging. Normalerweise kenne ich die Thriller dieser Reihe als sehr dicht gepackt und man hatte das Gefühl, dass es kein überflüssiges Wort gab, sondern alles auf das große Ziel hin führte. Das war dieses Mal anders. Ein bisschen genervt hat mich, ACHTUNG Spoiler, zum lesen markieren dass Evan die gesamte Geschichte über mit einer Gehirnerschütterung zu kämpfen hatte, die ihn natürlich etwas schwächer gemacht hat, als es sonst der Fall gewesen wäre. Ich denke, dass das Spannung in die Geschichte bringen sollte, mich hat es, wie gesagt, eher genervt. Es wirkte so gewollt schwach. 

Der Schreibstil von Greg Hurwitz ist aber, wie gewohnt, mitreißend und ich habe es auf jeden Fall genossen, diesen Band zu lesen. Im Großen und Ganzen macht er die Geschichte des Nowhere Man wirklich schön rund. Evans eigene Geschichte allerdings bekommt hier einen großen Cliffhanger.

Im Englischen gibt es wohl schon zwei weitere Bände über das Leben von Evan Smoak nach seinem Ausstieg als Nowhere Man. Ich gehe ehrlich gesagt nicht davon aus, dass diese übersetzt werden, da der Band angekündigt wurde als „Der „Nowhere Man“ geht auf seine letzte Mission.“ Sollte es doch weiter gehen, dann freue ich mich sehr darüber. Wie gesagt, der Cliffhanger lässt vermuten, dass es spannend weiter geht.

Von mir gibt es für diesen Band 4 Federn.

Insgesamt kann ich euch die Reihe um den Nowhere Man Evan Smoak nur ans Herz legen. Spannende, teils sehr brutale und blutige Thriller, die einen aber immer wieder zum Nachdenken darüber anregen, wer eigentlich gut und böse, was  eigentlich richtig und falsch ist. Der schwächste Band der Reihe war für mich Band 2, der auch „nur“ 3 Federn erhalten hat. Aber Band 1, 3 und 4 haben volle 5 Federn erhalten. Insgesamt wirklich toll geschrieben.

Weitere Rezensionen von mir zu den Büchern von Gregg Hurwitz:
Hurwitz, Gregg – Orphan X (Evan Smoak; Band 1)
Hurtwitz, Gregg – Projekt Orphan (Evan Smoak; Band 2)
Hurwitz, Gregg – Rache der Orphans (Evan Smoak; Band 3)
Hurwitz, Gregg – Die Spur der Orphans (Evan Smoak; Band 4)

Weitere Rezensionen zum fünften Band der Evan-Smoak-Reihe:
Weltenwanderer – 4 Sterne
Books for life 

Hier nur abonnieren, ohne einen Kommentar zu hinterlassen:
Benachrichtige mich über:
3 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Aleshanee
28. August 2021 6:49

Schönen guten Morgen!

Ich bin auch ein großer Fan der Reihe und war erstaunt, als ich ans Ende kam und es sozusagen einen kleinen Vorgeschmack gibt, was Evan Smoak als nächstes erwartet. Die Ankündigung als „letzte Mission“ hoffe ich einfach, dass sie darauf abgezielt hat, dass er mit seinen guten Taten zur Wiedergutmachung abschließt.
Die weiteren Bände würde ich mir sehr wünschen, dass sie übersetzt werden.

Das was dich genervt hat, empfand ich auch etwas zu gewollt und überzogen, aber insgesamt fand ich den Band auch wieder sehr spannend 🙂

Liebste Grüße, Aleshanee

28. August 2021 7:01

[…] ist die Rezension zu “Das Vermächtnis der Orphans“ online gegangen. Damit hat Gregg Hurwitz den fünften und letzten Band um den Nowhere Man […]