Rezensionen,  4 Sterne,  Gelesen 2017

[Rezension] Die Löwin von Kilima – Ellen Alpsten

Rezension, Heyne Verlag, Random House Verlage, 3 Federn, Ellen Alpsten

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Titel: Die Löwin von Kilima
Reihe: Einzelband
Autorin: Ellen Alpsten
Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2011
Einband: Hardcover (scheint es aber nur noch als ebook zu geben)
Seitenanzahl: 479

Meine Wertung: 4 Federn

Klappentext:

Kilima, die Farm ihrer Familie am Fuße des Mount Kenia, bedeutet Kim Knudsen mehr als alles andere. Dort verbrachte die studierte Artenschützerin ihre Kindheit, und dort hat sie jetzt, nach zehn Jahren in Europa, mit dem Forscher Mark ihr Glück gefunden. Als Kim die Spur einer Löwin im Sand entdeckt, ahnt sie noch nicht, dass diese ihr ganzes Leben verändern wird. Doch dann fällt das Tier einen Gast der Farm an. Plötzlich steht nicht nur Kilima auf dem Spiel, sondern auch Kims große Liebe.

Rezension:

Das Buch ist mir zufällig auf einem Flohmarkt in die Hände gefallen, und da ich „Halva, meine Süße“ von dieser Autorin ziemlich gut fand, habe ich das Buch mitgenommen.

Kim ist eine starke junge Frau, die seit Kindheit an weiß, was sie will. Sie will eines Tages Kilima von ihrem Vater übernehmen. Dafür geht sie als Jugendliche nach England, um dort zu studieren.

Im Prolog lernen wir auch ihre besten Freunde Chris, Patrick und Moto kennen. Die Teenager scheinen sehr eng miteinander zu sein und auch bei den erwachsenen Figuren blitzt diese Freundschaft immer noch durch. Einzig Moto, der inzwischen zum Krieger herangereift ist, wirkt auf mich sehr distanziert. Er nimmt in diesem Buch über weite Strecken nicht die Rolle ein, die er hätte haben können. Das fand ich ein bisschen schade.

Mark ist ein sehr ernsthafter Mann. Er war zunächst Anwalt, um dann Medizin zu studieren. Auf die Frage nach dem Warum, gab er an, dass er in diesem Leben Fußspuren hinterlassen möchte. Das hat mir sehr imponiert. Mark ist auf Kilima, um nach einem Heilmittel für die Huntington-Krankheit zu forschen.

Eingestreut sind immer wieder ganz kurze Kapitel aus der Sicht desjenigen, der Kim schaden will. Es werden Hinweise eingestreut, die den Leser auf die Spur des einen oder anderen bringen. lange liegt aber im Dunkeln, wer es ist, der Kim so böse mitspielt. Ich muss gestehen, dass ich bis zur Auflösung den falschen Mann verdächtigt habe. Hier ist es Ellen Alpsten sehr gut gelungen, eine gewisse Grundspannung über die gesamte Geschichte hinweg aufzubauen.

Interessant fand ich auch, wie sie das Leben der Kikuyu und die Sage um Simba Mtu (der Löwenmensch) in die Geschichte eingewoben wurde. Zuerst konnte ich mit dieser Legende, die Moto im Prolog erzählt nichts anfangen, aber zum Ende des Buches hin schloß sich auch dieser Kreis ganz wunderbar.

Was mich überzeugen konnte, waren die Landschaftsbeschreibungen, die Beschreibungen der großen Hitze und der Menschen auf Kilima. Ellen Alpsten hat einen Schreibstil, der sehr bildhaft ist und den Leser die Hitze förmlich selbst spüren lässt. Sowohl ihre Haupt-, als auch die Nebenfiguren haben von ihr ein Gesicht bekommen. Leo Knudsen, Juya, Patrick, Mark und Rosie. Sie alle sind auf ihre Art und Weise einzigartig.

Von mir bekommt dieser Kenia-Roman 4 Federn. Er ist zu Beginn gutes Mittelmaß, wächst dann aber über sich hinaus und bringt dem Leser wirklich spannende Unterhaltung für zwei oder drei laue Sommernächte. Lange im Gedächtnis bleibt diese Geschichte dem Leser aber vermutlich nicht. Ich habe zuerst überlegt, ob ich 3 Federn vergebe, aber in seiner Gesamtheit betrachtet, hat Ellen Alpsten hier ein wundervolles, rundes Werk geschaffen, das den Leser für einige Stunden nach Afrika entführt.

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