[Rezension] Im Reich des Frosts – Bjørn Vassnes
Titel: Im Reich des Frosts – Die faszinierende Welt von Gletschern, Schnee und ewigem Eis
Reihe: Einzelband
Autor: Bjørn Vassnes
Verlag: dtv
Erscheinungsjahr: 2019
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 211
Meine Wertung: 4 Federn
Klappentext:
Der gefrorene Teil der Erde ist als riesiger Wasserspeicher enorm wichtig für das Klima, und Björn Vassnes erkundet ihn. Wie entstehen Gletscher? Was bedeutet Permafrost? Welches Leben existiert im und unter dem Schnee? Sagen, Märchen und Sprachbildung zeigen, wie verbunden der Mensch mit den Regionen des ewigen Eises ist. Die Samen etwa kennen für Schnee mehr als hundert Wörter. Vassnes erzählt von der Welt der Schneekönigin und Weißen Hexe, von Eisbären und Expeditionen, er schildert, wie Eiszeiten entstehen, und natürlich stellt sich auch die Frage: Was passiert, wenn das Eis in Grönland und in der Antarktis schwindet, wenn die Permafrostböden der Tundraregionen auftauen und ihre Klimagase freisetzen? Das Reich des Frosts beeinflusst alles Leben auf der Erde. Und darüber hat Bjørn Vassnes ein unterhaltsames und zugleich sehr aufschlussreiches Buch geschrieben.
Rezension:
Ein mega spannendes, aber auch ein bisschen anstrengendes Buch aufgrund der unglaublich vielen Fakten. Ich muss gestehen, dass mich Gletscher, Eis und Schnee schon immer faszinieren. Urlaub mache ich lieber in Norwegen, als in Spanien und irgendwann möchte ich mal Spitzbergen sehen. Ich muss aber auch gestehen, dass ich wenig Ahnung von den Zusammenhängen von Schnee, Eis und dem Klima der Welt habe bzw. hatte.
Ich habe durch dieses Buch unglaublich viel gelernt, über Eiszeiten und über die Bedeutung der Gletscher für die Süßwasserversorgung unserer Erde. Mir war bisher nicht unbedingt bewusst, wie wichtig die Gletscher als „Wasserturm“ der Erde sind, um Menschen über Trockenzeiten mit ausreichend Wasser zu versorgen. Als Laie denkt man ja immer „es regnet doch“, da kommt doch genug Trinkwasser auf die Erde. Die Gletscher sorgen aber dafür, dass das Wasser kontrollierter in bestimmte Gebiete gelangt, und eben auch dann, wenn dort Trockenzeit herrscht.
Erschreckend ist, dass schon seit 1980 die Gletscherbilanz nur noch negativ ist. Das bedeutet, dass unsere Gletscher stärker schmelzen, als sie wieder aufwachsen. Dabei wäre genau dieses Aufwachsen so unglaublich wichtig, damit wir auf der Erde nicht noch in diesem Jahrhundert ein großes Problem mit der Wasserversorgung bekommen.
Ganz besonders spannend fand ich natürlich auch das Kapitel über die Fram und die Expeditionen von Fritjof Nansen und Roald Amundsen. Die Fram steht in Oslo im Museum und ich habe sie 2010 schon besichtigt.
Ebenso spannend fand ich die Ausführungen dazu, wie Klima- und Umweltveränderungen sich auch auf die Evolution ausgewirkt haben. Wie Menschen, die vom Süden in den Norden gewandert sind, eine hellere Haut bekommen haben, um besser Vitamin D aufnehmen zu können und so das im Norden weniger vorhandene Sonnenlicht für sich zu nutzen. Wie Arten sich so weit auseinander entwickelt haben, bis sie sich nicht mehr untereinander paaren konnten und so zwei seperate Arten entstanden.
Ich gebe zu, dass ich mich ab und an schwer getan habe und das Buch schon zur Seite legen wollte. Es sind für den Laien einfach sehr viele Informationen, die man erstmal aufnehmen und verstehen muss. Alles in allem bin ich aber froh, dass mir dieses Buch in die Hände gefallen ist, denn ich habe unglaublich viel gelernt.
Problematisch finde ich, dass das Buch mit seinen 200 Seiten mit einem Preis von 19 Euro als Hardcover wirklich nicht als günstig zu bezeichnen ist.
Von mir gibt es 4 Federn für ein interessantes Sachbuch zum Thema Gletscher, Schnee und Eis.