[Rezension] Memories of your Smile: Ein Song für Jessica
Titel: Memories of your Smile – Ein Song für Jessica
Reihe: Einzelband
Autorin: Tamara Leonhard
Verlag: ohne
Erscheinungsjahr: 2018
Einband: ebook
Seitenanzahl: 263 (auf meinem Tolino)
Meine Wertung: 4 Federn
Klappentext:
Er ist neunundzwanzig, sie dreiundvierzig – und nebenbei seine Vorgesetzte … Wie viele Hindernisse erträgt eine Liebe?
Jessica Preston hat ihr Leben als Professorin an der Uni Berlin fest im Griff. Zumindest bis ihr neuer Assistent den Alltag der attraktiven Britin gewaltig durcheinanderwirbelt.
Der charmante Weltenbummler Tim träumt eigentlich vom großen Durchbruch als Sänger und Songwriter. Aber mit Jessica als Chefin wird selbst ein Bürojob plötzlich reizvoll.
Aus einem anfänglichen Flirt entflammen allen Unterschieden und Zweifeln zum Trotz bald tiefe Gefühle, denen sich Tim und Jessica nicht länger entziehen können. Doch mit ihrer Liebe stoßen sie nicht überall auf Verständnis. Als Existenzen auf dem Spiel stehen, fällt eine folgenschwere Entscheidung …
Rezension:
Dieses Buch habe ich im Rahmen der Blogtour der Autorin gewonnen und im Rahmen einer Leserunde auf Facebook gelesen bzw. angefangen es dort zu lesen und dann im Urlaub aber doch in einem Rutsch durchgelesen.
Ich hatte zunächst etwas Probleme, mit beiden Protagonisten warm zu werden. Jessica erscheint sehr streng und unnahbar und Tim ist das genaue Gegenteil, ein Kindskopf sondergleichen und das mit fast 30 Jahren. Puh… sie haben es mir am Anfang echt nicht einfach gemacht, sie zu mögen.
Nach und nach entwickelte Tim sich aber weiter. Er ist zwar immer noch sehr spontan, teilweise etwas kindisch, aber man merkt, dass er durchaus auch seine ernsten Seiten hat und diese immer mehr zeigt. Nach und nach konnte ich den erwachsenen Mann vor mir sehen. Mit Tim bekam ich auch das meiste Mitgefühl, denn er hat es mit seinem Umfeld wahrlich nicht einfach. Seine Eltern würden ihm am liebsten vorschreiben, wie er sein Leben zu leben hat Ich wurde darauf hingewiesen, dass das Folgende ein Spoiler sein könnte, deswegen habe ich es jetzt weiß gemacht (sorry, falls sich jemand gespoilert gefühlt hat; zum lesen einfach markieren) und vor allem sein Vater tut alles, um die Beziehung zu Jessica zu zerstören. Keine einfache Situation für Tim. Ich muss zugeben, dass ich ihn am Ende echt mochte.
Jessica macht, aus meiner Sicht, etwas weniger Entwicklung durch. Sie reagierte, aus meiner Sicht, auch nicht immer ganz stringent. Einerseits kommt sie total stark rüber, weiß, wo sie im Leben steht, aber dann läuft sie in einer wirklich sehr unschönen Situation, einfach kopflos davon. Ich hätte ihr eigentlich zugetraut das Gespräch mit Tim zu suchen und eine Lösung zu finden. So hätte ich sie bis dahin eingeschätzt. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich einschüchtern lässt bzw. wenn doch, dass sie das Problem dann angeht.
Behandelt werden die für diesen Plot wohl recht üblichen Themen für eine derartige Beziehung. Die Angst davor, was passiert, wenn die Kollegen erfahren, dass die Vorgesetzte etwas mit ihrem Mitarbeiter anfängt. Der große Altersunterschied, der bei Tims Verwandtschaft auf Ablehnung stößt und das Thema Kinderwunsch. Hier hätte ich mir etwas mehr Tiefe für den Roman gewünscht. Jessicas Befürchtung, dass Tim irgendwann noch Kinder möchte, sie dann aber zu alt dafür ist, ist durchaus berechtigt. Tim wischt, wie er es immer tut, ihre Befürchtungen einfach vom Tisch. Eine wirkliche Auseinandersetzung der beiden Protagonisten mit diesem Thema findet leider nicht statt.
Die Geschichte ist insgesamt sehr schön und spannend erzählt. Sie entwickelt sich stetig vorwärts und hält einige Wendungen bereit, die den Leser an der Geschichte dran halten. Nach und nach konnte ich mich irgendwie auf beide Protagonisten einstellen und mit ihrer Geschichte mitgehen. Dies lag auch an dem wirklich angenehmen Schreibstil von Tamara Leonhard, die es dem Leser sehr leicht macht durch die Seiten zu fliegen.
Spannend war der Austausch am Ende mit Tamara Leonhard und einer weiteren Leserin darüber, wie wir die Figuren wahrgenommen haben. Die beiden haben teilweise ganz andere Vorstellungen von Tim und Jessica, als ich sie hatte. hat Spaß gemacht, da die verschiedenen Sichtweisen zu vergleichen.
Von mir gibt es für eine Geschichte, die aus meiner Sicht noch Potential für mehr Tiefgang hätte, aber sich auch so sehr schön lesen lässt, 4 Federn. Ich kann euch Memories of your Smile empfehlen.
Herzchen dagelassen. 🙂
Danke, liebe Miri!