[Rezension] Reaktor – Timo Leibig
Titel: Reaktor
Reihe: Einzelband
Autor: Timo Leibig
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsjahr: 2022
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 381
Meine Wertung: 4 Sterne
Klappentext:
Nachdem es laut Medienberichten in der Schweiz zu einem Atomunfall gekommen ist, wird Fachermittler Jonathan Beck von der IAEO zu dem betroffenen Kraftwerk geschickt. Doch am modernen Thoriumreaktor kann er keinerlei Fehlfunktionen feststellen, obwohl sich die Meldungen über Strahlenopfer, kranke Tiere und Pflanzen häufen. Zu den Betroffenen zählt auch die Ärztin Laura Girard, die genau wie Jonathan versucht, den Ursprung der mysteriösen Strahlung ausfindig zu machen.
Als sich auch im Internet die Nachrichten über den GAU, der nie stattgefunden hat, häufen, wird beiden klar, dass sie sich in einem Wettlauf gegen die Zeit befinden – wenn sie dem Geheimnis nicht auf die Spur kommen, stehen Millionen Menschenleben auf dem Spiel.
Rezension:
Diesen Thriller hatte ich innerhalb kürzester Zeit gelesen.
Hauptperson dieses Buches ist der ehemalige Polizist Jonathan Beck, jetzt Prüfer der internationalen Atomorganisation. Er wurde von seiner Behörde gesandt, um den Atomunfall den es anscheinend gar nicht gab, zu untersuchen. Jonathan tappt, genau wie der Leser, lange im Dunkeln. Alles scheint im supermodernen Atomkraftwerk in Ordnung zu sein. Aber irgendwie bleibt immer so ein Hauch von Skepsis. Die Zeichen verdichten sich immer mehr, dass eben doch nicht alles in Ordnung ist.
Der Schreibstil von Timo Leibig ist, trotz des schwierigen Themas, relativ einfach gehalten. Er geht nicht besonders tief ins Detail von irgendwelchen physikalischen Zusammenhängen des Reaktors. Das braucht er aber auch nicht. Das „Problem“ ist klar und der einfache Schreibstil macht es dem Leser leicht, an der Geschichte dranzubleiben. Der Autor nutzt überwiegend kurze Sätze, die sich leicht lesen und verstehen lassen.
Die Geschichte an sich fand ich nachvollziehbar aufgebaut. Trotz des ein bisschen schwer zu fassenden Themas konnte ich mir durchaus vorstellen, dass sich die Geschichte genau so zutragen könnte, wie sie es hier getan hat. Schade fand ich, dass sich am Ende alles so schnell und einfach in Wohlgefallen auflöst. Dafür, dass das Finale so ausführlich vorbereitet wurde, hätte ich mir irgendwie noch ein bisschen mehr Action hinten raus gewünscht.
Ein Kritikpunkt von mir ist, dass der Autor sich nicht mit der Bevölkerung auseinandersetzt. Da berichtet eine große Zeitung über einen GAU und was macht die Bevölkerung? Nichts? Da werden tote Vögel gefunden, die verstrahlt sind und niemand bekommt davon Wind? Ich denke, dass da noch Potenzial gewesen wäre, sich auch damit auseinander zu setzen, wie die Bevölkerung auf diesen atomaren Unfall, der gar nicht so richtig einer ist, reagiert.
Ich vergebe 4 Sterne für einen packenden Science-Fiction-Thriller.
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