[Rezension] Seelenzeit – Linda Freimuth
Titel: Seelenzeit – Wie du am Ort deiner Träume die Reise zu dir selbst beginnst
Reihe: Einzelband
Autorin: Linda Freimuth
Verlag: ohne
Erscheinungsjahr: 2019
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 186
Meine Wertung: 4 Federn
Klappentext:
Lass einfach für eine Weile alles hinter dir und gönne deiner Seele am Ort deiner Träume eine Auszeit! Seelenzeit ist ein kraftvoller spiritueller Ratgeber, der dich dabei unterstützt, am Ort deiner Träume ein Stück Freiheit zu leben und wieder ganz bei dir selbst anzukommen.
Das Buch enthält konkrete Vorschläge, wie du dir Zeit nimmst, um ganz bewusst innezuhalten und auf dich selbst zu achten, statt den Erwartungen der anderen zu entsprechen. Es ist eine Inspiration, dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und deinen ganz individuellen Weg zu gehen.
«Seelenzeit» richtet sich an alle, die dem Hamsterrad entfliehen wollen. Die genug haben von schneller, höher, weiter und müde sind, nur noch zu funktionieren. Auf lebendige und überraschend offene Art und Weise erzählt Linda Freimuth von ihrer eigenen Reise und hilft mit Meditationen und Übungen zu Achtsamkeit und Selbstliebe, Ängste zu überwinden und sein ganz persönliches Glück zu finden.
Rezension:
Tja… was soll ich sagen? Ich finde einerseits schon, dass Seelenzeit ein gut geschriebenes Buch ist, aber irgendwie konnte es mich an der Stelle, an der ich derzeit in meinem Leben stehe, nicht abholen.
Sich eine Auszeit nehmen, an den Ort seiner Träume gehen und etwas für sich selbst tun. Hört sich gut an, aber wie meistens in diesen Büchern, stellen die Autoren es einfacher dar, als es letzten Endes tatsächlich ist. So aus meiner Sicht auch hier.
Linda Freimuth empfiehlt, ein ganzes Jahr, lieber länger, in die Seelenzeit zu gehen. Wer soll das wie finanzieren? Für die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes empfiehlt sie das so genannte Sabbatjahr. Eigentlich keine schlechte Idee, aber zum Einen muss man dann beide Jahre mit der Hälfte des Gehalts auskommen und zum Anderen steht dem leider nicht jeder Arbeitgeber positiv gegenüber. Ich bin mir sicher, dass ich bei meinem Dienstherrn mit diesem Ansinnen gar nicht anfragen bräuchte. Die Arbeit muss ja gemacht werden und gerade der öD stellt nicht mal eben für ein Jahr jemanden ein, der die Arbeit macht. Die Arbeit bleibt im Zweifel an den Kolleginnen und Kollegen hängen. Die werden es demjenigen danken…
Ich weiß es nicht, ob ich zu engstirnig, zu sicherheitsbewusst bin, um das Potential zu erkennen. Die Autorin würde vermutlich jetzt sagen, dass ich einfach zu ängstlich bin, mein innerer Kritiker zu groß ist und ich kreativ denken müsste. Keine Ahnung… Für mich geht das Konzept einfach nicht auf, wenn man nicht einen Beruf hat, der einen befähigt, von überall auf der Welt zu arbeiten und sein Geld zu verdienen.
Das hört sich jetzt negativer an, als es gemeint ist. Ich mochte den Schreibstil der Autorin, die uns mit auf die Reise durch ihre Seelenzeit nimmt. Wir bekommen sehr viele Informationen über die zu treffenden Vorbereitungen. Sie betont, dass es wichtig ist, sich die Zeit dafür zu nehmen, die man braucht. 3 Monate, 6 Monate, ein Jahr… Sehr gut fand ich den Tipp, sich zunächst für einen Monat an den Ort zu vergeben, an dem man seine Seelenzeit verbringen will, um zu schauen, ob dies tatsächlich der Ort ist, der zu einem passt. Ich hatte schon den Eindruck, dass das, was Linda Freimuth schreibt von ihr gut durchdacht und durchaus vernünftig ist.
Ich glaube, dass das Buch tatsächlich am hilfreichsten ist, wenn man sich schon entschieden hat, in die Seelenzeit zu gehen. Dann ist es eine großartige Unterstützung, da die Autorin viele Tipps gibt, wie man das Thema angeht, wie man die Seelenzeit gestaltet und lebt, um das Bestmögliche für sich selbst mitzunehmen.
Ich will gerne 4 Federn für dieses Buch vergeben, denn Linda Freimuth legt mit „Seelenzeit“ ein Buch vor, dass mich inspiriert hat, mehr über mein Leben nachzudenken. Vielleicht ist das, was ich mir aus dem Buch gezogen habe keine „echte“ Seelenzeit, aber das ist es, was ich daraus mitgenommen habe. Einen Urlaub vielleicht mal anders genießen, eventuell auch sein Leben so gestalten, dass jeder Tag (trotz Arbeit) wie ein kleiner Urlaub ist. Vielleicht irgendwann nicht mehr die vollen 41 Stunden arbeiten, sondern etwas kürzer treten. Das ist etwas, was ich mir vorstellen könnte in meinen Alltag zu integrieren.
Letzten Endes fand ich das Buch wirklich inspirierend, halte es aber an vielen Stellen für zu einfach gedacht. Man muss auch schon der Typ sein, der den Mut hat, sein Leben einfach über Bord zu werfen. Für mich wäre solch eine Auszeit ohne zu wissen, wie ich meinen Lebensunterhalt finanziere und wo ich nach dieser Auszeit wieder Arbeit finde definitiv nichts. Mich würde die Existenzangst viel zu sehr stressen.