[Rezension] Über jeden Bach führt eine Brücke – Stefanie Hertel
Titel: Über jeden Bach führt eine Brücke
Reihe: Einzelband
Autorin: Stefanie Hertel
Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2018
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 304
Meine Wertung: 4 Federn
Klappentext:
Seit ihrem vierten Lebensjahr steht sie bereits auf der Bühne. Mit ihrem Charme, ihrem Temperament und ihrer Musik eroberte Stefanie Hertel die Herzen eines Millionenpublikums, ohne ihre Wurzeln jemals zu vergessen. Sie erzählt von ihren Erfolgen, lässt aber auch Erinnerungen an ihr Leben in der DDR, ihre Kindheit und vor allem an ihre Großmutter wiederaufleben, die im Alter als „Selbstversorgerin“ in einem Häuschen im Wald lebte. Von ihr hat sie die Bodenhaftung und die Liebe zur Natur – und eine gute Portion Lebensweisheit.
Rezension:
Ich gestehe, dass ich mir ein bisschen etwas anderes erwartet hatte und so nicht ganz so das erhalten habe, was ich mir gewünscht hätte. Ich hatte damit gerechnet, dass man ein bisschen einen Blick hinter die Kulissen des Showgeschäfts bekommt, aber von Stefanies Karriere erfahren wir relativ wenig. Eigentlich dauert es bis S. 155, bis wir überhaupt mal auf ihre Gesangskarriere blicken. Auch von ihr als Mensch, zumindest als erwachsener Mensch, erfährt man wenig. Ja, ich hätte mir irgendwie mehr Anekdoten aus ihrer langen Karriere gewünscht.
Eigentlich hat die Sängerin es recht geschickt gemacht. Sie schreibt in ihrer Biografie sehr viel von ihren Großeltern, Tanten, anderen Verwandten, also von ihren lieben Angehörigen. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Meisten davon bereits verstorben. So verrät man natürlich viel Privates, ohne zu privat zu werden. Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich meine.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Daran hat es definitv nicht gelegen, dass das Buch tatsächlich mehr als ein halbes Jahr bei mir lag, bis ich es endlich vollständig gelesen und rezensiert hatte. Ich habe mich an der Biografie einfach recht lange aufgehalten, sie immer wieder bei Seite gelegt, da ich nicht so richtig hinein finden konnte. Die Geschichten um ihre Familie waren einerseits spannend, aber andererseits interessierten mich die Personen dann doch nicht so sehr. Alles in allem muss man aber schon sagen, dass man den Eindruck bekommt, dass in dieser Familie ein toller Zusammenhalt herrscht und das war schön zu lesen.
Gut gefallen hat mir, dass die Sängerin ihre Anekdoten mit passenden Rezepten garniert hat. Das Chili sin Carne werde ich wohl mal ausprobieren. Die Fliederbeersuppe gehört natürlich sowieso zu unserem Rezeptfundus, als echte Dithmarscher. Stefanies Rezept ist etwas anders, als wir es kennen. Auch das werde ich mal ausprobieren.
Alles in allem präsentiert sich Stefanie Hertel in ihrer Biografie genauso sympathisch, wie sie es auf der Leipziger Buchmesse in einem Interview getan hat. Das muss ich sagen, dass man auch nach dieser Lektüre das Gefühl hat, dass sie ein wirklich feiner Mensch ist, der sich für sein Umfeld interessiert. Sie scheint absolut mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben zu sein.
Sehr spannend fand ich die Einblicke, die wir in das Leben in der DDR erhalten haben und das war es auch, was mich letzten Endes dazu bewogen hat 4 Federn und nicht nur 3 Federn zu vergeben.
Jetzt habe ich einen Ohrwurm 🙂 Ich finde es schade, wenn man ne Bio erwartet, aber … das Privatleben gut ausgeklammert wird. Obwohl natürlich jeder das Recht dazu hat. Trotzdem wirkt es, als sei es ein Buch für die Fans, die jetzt neben Musik hören auch ein Buch lesen können.
Hallo Evy,
ja, genau so waren meine Gedanken. Aber selbstverständlich ist es ihr gutes Recht, gar keine Frage.
LG
Yvonne
Liebe Yvonne,
naja, Stefanie Hertel und ihr damaliger Ehemann waren noch die das Ziel für mich. Sie hat ein tolle Karriere gemacht und jetzt noch ein Buch geschrieben. Ob ich das lesen muß, ich glaube nicht. Aber du hast es gut beschrieben und deine Meinung dazu gesagt.
Ansonsten wünsche ich dir viel Erholung im Urlaub und ja doch, ich kann es schon nachfühlen, ich hatte auch genug, als ich am
12.November 2012 in Rente ging. Mit 63 Jahren durfte ich ohne Abzüge gehen und das war ein Freudenfest für mich. Obwohl ich sehr gerne gearbeitet habe, war ich froh. Ich habe über 12 Jahre in einem Bürgerservice gearbeitet und das war wirklich sehr anstrengend.
Nun wünsche ich dir eine gute Woche und bis denne mal wieder.
Lieben Gruß Eva
Liebe Eva,
Danke für deinen lieben Kommentar!
Ja, mein Vater war auch total froh, als er im vergangenen Jahr in Rente gehen durfte. Ich arbeite eigentlich ganz gerne, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es im Moment täglich stressiger wird, weil die Erwartungen immer höher werden und die Ellenbogen immer mehr ausgefahren werden. Aber, jetzt werde ich erstmal den Urlaub genießen.
Hab eine wunderbare Woche
LG
Yvonne