Rezensionen,  2 Sterne,  Gelesen 2017

[Rezension] Weihnachtsküsse schmecken himmlisch – Rike Stienen

Rike Stienen, Rezension

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Titel: Weihnachtsküsse schmecken himmlisch
Reihe: Einzelband
Autorin: Rike Stienen
Verlag: ohne
Erscheinungsjahr: 2017
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 188

Meine Wertung: 2 Federn

Klappentext:

Leonies Weihnachtsfest steht unter keinem guten Stern. Es sieht danach aus, als müsste sie es ganz allein feiern. Da erscheint Merles Einladung, mit einigen jungen Leuten Weihnachten auf einer Hütte in den Tiroler Bergen zu verbringen, die Rettung. Hätte Leonie geahnt, dass Tom unter den Gästen weilt, wäre sie  lieber zu Hause geblieben. Für Leonie halten die Feiertage weitere Überraschungen bereit. Abenteuerliche Erlebnisse im Schnee, Beziehungskrisen unter den Freunden und Jan, dessen Charme sie sich nicht entziehen kann,   gestalten den Urlaub unvergesslich.

Rezension:

Leonie war mich gleich sympathisch. Sie ist in meinen Augen diejenige, die mit Verstand agiert; zumindest die meiste Zeit. Sie ist ein positiver und sympathischer Mensch, den man einfach gern haben muss.

Jan ist für mich leider, nachdem ich dachte, dass er der Traummann in dieser Geschichte ist, der Totalausfall. Er reagiert in der Szene mit Ralf und Leonie in der Hütte in keiner Weise nachvollziehbar, sondern völlig überzogen. Hier ist die Autorin, für meinen Geschmack, über das Ziel hinausgeschossen, um noch ein bisschen Spannung und eine Wendung in die Geschichte zu bringen. Leider hat sie es hier nicht geschafft, mich mitzunehmen und mir klar zu machen, warum er so völlig überzogen reagiert. Ich habe über sein Verhalten nur den Kopf schütteln können. Schade!

Tom ist derjenige, der mir vom ersten Moment an unsympathisch war. Alles, was er sich in der Hütte leistet, reißt ihn für mich nur tiefer rein. Ein ungehobelter Klotz. Ein echter Spinner. Er bringt aber definitiv Würze in die Geschichte.

Daniel, der Traummann schlechthin, mit ihm hat Merle einen super Fang gemacht. Aber auch Merle ist eine Person, die mir gut gefällt. Was mir definitiv nicht gefallen hat war die Stelle, an der Merle Likör trinkt, obwohl sie glaubt, schwanger zu sein. Ganz schlechtes Vorbild, das ich absolut nicht gutheißen kann.

Ich hatte ein paar Probleme mit dem Erzählstil in der Gegenwartsform. Auf mich wirkt diese Art immer ein wenig distanziert und ich bekomme nicht so schnell den Bezug zur Geschichte und den Figuren. Nach und nach habe ich mich aber in die Geschichte hineingefunden. Leider muss ich sagen, dass ich auch den Schreibstil von Rike Stienen, den ich sonst total mag, an der einen oder anderen Stelle zu holperig fand. Beispiel: „Mit welcher Begründung sollte ich das begründen?“.

Dann springt Leonie in ihren Gedanken an Jan immer zwischen Vorgesetzter und Kollege hin und her, was ich ein bisschen störend fand. Klar ist ein Vorgesetzter auch Kollege, aber im Zusammenhang der Geschichte hätte es besser gepasst, das mit dem Vorgesetzten stringent durchzuziehen. Ob man mit einem Kollegen oder mit einem Vorgesetzten anbändelt ist doch nochmal ein Unterschied.  Ebenso wie die Tatsache, dass es erst heißt, dass Leonie dringend wieder weniger trinken sollte, da sie seit der Trennung von Ralf jeden Tag Martini trinkt und es dann aber später heißt, dass sie nicht viel verträgt, da sie nur sehr selten trinkt. Widerspricht sich in meinen Augen.

Ich hätte noch ein paar mehr Beispiele, aber ich denke, dass ich hier ganz gut deutlich machen konnte, was ich meine. Es ziehen sich, aus meiner Sicht, leider sehr viele Kleinigkeiten durch die Geschichte, die mich gestört haben, so dass ich sie euch leider nicht empfehlen kann.

Die Geschichte spielt zwar zur Weihnachtszeit, ist aber nur wenig weihnachtlich, da es vor allem um die zwischenmenschlichen Probleme der Protagonisten geht. Das ist okay, nichts, was mich sonderlich gestört hätte, aber man sollte sich nicht allzu viel Weihnachtsstimmung in diesem Buch versprechen.

Positiv ist hervorzuheben, dass alle Figuren sehr gut dargestellt sind. Ich hatte keine Probleme, mir jede einzelne von ihnen und auch die jeweiligen Handlungsorte vorzustellen. Rike Stienen schafft es, ihre Figuren und Orte so bildhaft darzustellen, dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein.

Insgesamt lässt sich „Weihnachtsküsse schmecken himmlisch“ von Rike Stienen zwar recht schnell lesen, aber insgesamt konnten mich die Geschichte und die Handlungen der Protagonisten nicht überzeugen, so dass ich leider nur 2 Federn vergebe.

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2 Comments
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31. Dezember 2017 9:38

Liebe Yvonne,

Danke für deine ehrliche Rezension. Ich finde es immer wichtig zu wissen, dass man auch mal Rezensionen findet, die nicht so toll sind. So weiß man, das du dich nicht verstellst und auch mal ein Buch zwischendurch nicht so begeistert. Du hat sehr schön dargestellt, was dir nicht gefallen hat und die Widersprüche hätten mich wohl auch gestört.

Liebe Grüße,
Vanessa