[Rezension] Dark Palace (1): Zehn Jahre musst du opfern – Vic James
Titel: Zehn Jahre musst du opfern
Reihe: Dark Palace; Band 1
Autorin: Vic James
Verlag: Fischer Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2018
Einband:Â Hardcover, ebook
Seitenanzahl: 440
Meine Wertung:Â 5 Federn
Klappentext:
Zehn Jahre Sklavenarbeit fĂŒr alle. Fast alle.
In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten.
Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mÀchtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart.
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rĂŒcksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen FĂ€higkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.
Rezension:
Das Buch hatte ich tatsĂ€chlich auf der Wunschliste, als es 2018 erschienen ist, wie das aber manchmal so ist wanderte es nach hinten. Dann las ich einige eher nicht so begeisterte Rezensionen, was mich auch nicht dazu brachte, das Buch zu kaufen. Vergessen habe ich es aber nie und nun endlich zugeschlagen. Ich muss sagen: Ich hĂ€tte es frĂŒher kaufen sollen! Ich bin schwer begeistert und total in der von Vic James geschaffenen Welt gefangen. DafĂŒr habe ich jetzt das GlĂŒck, dass ich alle drei BĂ€nde hintereinander weg lesen kann. Das ist auch nicht schlecht.
Die Geschichte ist wirklich heftig. Sowohl im Sinne von körperlich brutal, als auch emotional brutal.  Das System, dass jeder Gewöhnliche irgendwann in seinem Leben zu 10 Jahren Sklavenarbeit antreten muss ist unglaublich menschverachtend. Man fragt sich, warum sich die Menschen nicht dagegen auflehnen. Nach und nach erfÀhrt man aber immer mehr, wozu die Menschen mit Geschick (sowas wie Magie) fÀhig sind. Die normalen Leute haben einfach keine Chance. Das machte mich zeitweise ziemlich mutlos.
Die Geschichte wird aus Sicht mehrerer Protagonisten erzÀhlt (vor allem aus Sicht von Luke, Abi, Gavar und Bouda, aber auch kurz aus Leahs Sicht, Euterpes und Silyens Sicht).
Luke ist derjenige, dessen Geschichte ich am spannendsten Fand. Nicht nur deswegen, weil er der Einzige der Familie ist, der nicht mit auf das Herrenhaus Kyneston darf, sondern in die Sklavenstadt Millmoor muss, Donnern auch, weil er der spannendste Charakter ist. Mit seinen gerade mal 17 Jahren dĂŒrfte er eigentlich gar nicht ohne seine Familie in die Sklavenzeit gehen, da er nicht volljĂ€hrig ist. Leider interessiert das die Verantwortlichen nicht.
Abigail, genannt Abi, ist Lukas groĂe Schwester. Sie versucht, die FĂ€den der Familie zusammen zu halten. Leider wirkt sie ab und an aber etwas farblos. Durch sie erhalten wir aber gute Einblicke in das Leben auf Kyneston und begleiten sie, ihre Eltern und ihre kleine Schwester Daisy. Daisy ist unglaublich sĂŒĂ und hat als KindermĂ€dchen von Gavars Tochter Leah eine Sonderstellung im Haushalt.
Silyen Jardine ist der jĂŒngste der Jardine Geschwister. Es gibt noch den Erben des Hauses, den Ă€ltesten Bruder Gavar und den mittleren Bruder Jenner, der völlig aus der Art geschlagen ist, da er ĂŒber keinerlei Geschick verfĂŒgt. Jenner war mir im ersten Band derjenige, der am sympathischen erschien. Auch wenn es einfach viel zu viele wichtige Figuren in diesem Buch gibt, um sie alle erwĂ€hnen zu können, möchte ich noch kurz etwas zu Bouda sagen.
Bouda, ebenso eine EbenbĂŒrtige mit Geschick, wie die Familie Jardine. Erbin des Hauses Maltravers und zukĂŒnftige Gattin von Gavar Jardine. Bouda ist von den EbenbĂŒrtigen fast die einzige Figur, die man von Anfang bis Ende gut einschĂ€tzen kann. Sie ist machthungrig und geht fĂŒr ihre Ziele ĂŒber Leichen. Ob sprichwörtlich oder wörtlich wird sich noch herausstellen…
Die Geschichte ist von Anfang an extrem spannend und die Spannung wird die gesamte Zeit ĂŒber hoch gehalten. Nicht immer weiĂ man so ganz genau, wer Freund und wer Feind ist. Stimmungen und Meinungen Ă€ndern sich oder werden nicht ausgesprochen. Zum Ende hin nimmt die Geschichte eine Wendung, die ich so nicht erwartet habe, die mich aber total ĂŒberzeugt hat.
Trotz der phantastischen Elemente des Geschicks steht die politische Entwicklung klar im Vordergrund. Das geschaffene System ist derart menschenverachtend, dass man sich eigentlich dagegen zur Wehr setzen muss. Vic James arbeitet sehr schön heraus, mit welchen nur geringen Mitteln sich die breite Masse gegen eine durch ihr Geschick den Massen trotzdem ĂŒberlegene zahlenmĂ€Ăig kleine Oberschicht auflehnen kann. Erschreckend, aber sehr real.
Der Schreibstil von Vic James reiĂt den Leser mit. Er ist brutal, aber gerade noch auszuhalten. Ich bin da ehrlich gesagt eher etwas zart besaitet und wenn es mir zu doll wird, dann ĂŒberspringe ich auch schonmal eine Szene. Das musste ich hier nicht tun. Es war gerade so an der Grenze des ErtrĂ€glichen.
Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen und muss sagen, dass ich bisher eine spannende, gut durchdachte Geschichte verpasst habe. Von mir gibt es 5 Federn.
Weitere Rezensionen findet ihr bei:
Mandys BĂŒcherecke – 3 Sterne
Letterheart
Booknerds by Kerstin
Hallo Yvonne, đ
es freut mich, dass dir Dark Palace so gut gefallen hat. đ Ich liebe die Reihe und zĂ€hle sie zu meinen Lieblingsreihen. Ich war auch richtig begeistert und fand diese zwei Welten von Geschickten und Gewöhnlichen sehr gut dargestellt. Und auch die politischen Entwicklungen sind sehr spannend zu lesen. đ
Ich wĂŒnsche dir viel Freude mit den FolgebĂ€nden. đ
Liebe GrĂŒĂe
Marina
Hallo Marina,
Danke dir! Ich bin inzwischen durch und fand die Trilogie wirklich toll. Die Rezension zu Band 2 ist geschrieben. Die zu Band 3 muss/ möchte ich noch verfassen.
Hab eine schöne Woche
LG
Yvonne
[…] sind meine Rezensionen zu den ersten beiden BĂ€nden: Zehn Jahre musst du opfern (Band 1) Die letzte TĂŒr tötet (Band […]