[Rezension] Die Kinderärztin (1): Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder – Antonia Blum
Titel: Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder
Reihe: Die Kinderärztin; Band 1
Autorin: Antonia Blum
Sprecherin: Karoline Mask von Oppen
Verlag: Hörbuch Hamburg
Erscheinungsjahr: 2021
Format: Streaming über Storytel
Länge: 843 Minuten
Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Berlin 1911: Die Schwestern Marlene und Emma Lindow können ihr Glück kaum fassen: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Die forsche Marlene lernt schnell, die schüchterne Emma fühlt sich hingegen bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Denn Marlene hat sich gleich doppelt verliebt: in den vornehmen Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert und in das noch junge Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie ist fest entschlossen, selbst Kinderärztin zu werden. Doch der Weg nach oben ist steinig, der in Maximilians Familie erst recht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und entfernt sich immer mehr von ihr. Erst als das Leben des kleinen Fritz Schmittke am seidenen Faden hängt, erkennen Emma und Marlene, dass sie zusammenstehen müssen, um ihre wichtigste Aufgabe zu erfüllen: den Kindern zu helfen.
Rezension:
Diese Trilogie wurde mir von einer Freundin empfohlen und ich bin total dankbar, dass sie mich auf diese wundervolle Geschichte aufmerksam gemacht hat.
Protagonistinnen der Kinderklinik Weißensee sind die Schwestern Marlene und Emma. Marlene ist die Ältere der beiden Schwestern und fühlt sich, aufgrund des frühen Todes der Mutter, stark für ihre kleine Schwester verantwortlich. Die Geschichte beginnt im Waisenhaus, in dem die beiden groß geworden sind, schwenkt dann aber sehr schnell über in die Kinderklinik, in der beide Schwestern gleichzeitig die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester beginnen. Beide Schwestern fand ich auf ihre Art sympathisch. Sie gehen mit den ihnen gestellten Aufgaben und Situationen völlig unterschiedlich um. Emma war mir ein ganz kleines bisschen sympathischer, als Marlene.
Bei Marlene merkt der Leser recht schnell, dass ihr Herz eigentlich nicht an der Pflege, sondern an den ärztlichen Tätigkeiten hängt. Sie liest sich in die Heilung von Kinderkrankheiten ein und würde sehr gerne selbst Ärztin werde. Im Wege steht ihr allerdings die Kosten für das Studium, die sie als Waise nicht einfach so aufbringen kann. Mir hat sehr imponiert, dass Marlene aber breit ist, hart zu arbeiten und jeden Pfennig zu sparen, um ihren Traum zu verwirklichen. Ihre Beziehung zu Maximilian von Weiltert muss zunächst geheim bleiben. Zum Einen ist er Arzt an der Klinik und sie noch Lernschwester, zum anderen kommt er aus einem völlig anderen Umfeld. Eine Beziehung zwischen den Beiden ist aufgrund der herrschenden Konventionen wenig denkbar. Ob sich Maximilian dennoch für Marlene entscheidet? Das müsst ihr selbst lesen!
Emma ist mit Leib und Seele Kinderkrankenschwester. Sie geht in der Arbeit völlig auf und man merkt, wie sehr sie ihre Arbeit liebt und den Kindern Gutes tun will. Emma lernt im Laufe der Geschichte Thomaz kennen und lieben. Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl bei dieser Beziehung und musste Marlene da recht geben, die versuchte Emma zu warnen. Leider treibt dies die beiden Schwestern aber auseinander. Emma macht meines Erachtens nach die größere Entwicklung der beiden Mädchen durch. Sie entwickelt sich von einem eher zurückhaltenden Mädchen zu einer starken jungen Frau, die weiß, was sie kann und wohin sie im Leben will.
Auch die Nebenfiguren, wie die Oberschwester Polsfuß oder die anderen Lernschwestern hat die Autorin ganz wundervoll ausgearbeitet. Ich konnte mir den Alltag in der Kinderklinik sehr gut vorstellen und habe immer wieder mit Marlene und Emma mitgelitten, wenn sie aufgrund ihrer Herkunft von den Mitschwestern gemieden wurden. Eigentlich ist die Ausbildung zur Krankenschwester nämlich den Töchtern aus höherem Hause vorbehalten. Waisenkinder passen nicht in diese Welt so die herrschende Ansicht. Schlimmste Widersacherin ist Marie-Luise Fischer, die unglaublich hochnäsig daher kommt und vor allem selbst ein Auge auf Maximilian geworfen hat. Marie-Luise habe ich im laufe der Geschichte richtig hassen gelernt, denn sie benimmt sich einfach nur widerlich vor allem Marlene gegenüber.
Ein Lichtblick ist der Pförtner der Kinderklinik Willy Pinke mit seinem Wellensittich Jacky. Ein echter Berliner mit dem Herz am rechten Fleck wird zum guten Freund für beide Mädchen.
Die Geschichte entwickelte sich stetig vorwärts und wir erfahren sehr viel über den Alltag in der Kinderklinik und über die Liebe der beiden Schwestern zu ihren jeweiligen Männern. Der Schreibstil von Antonia Blum ist sehr bildhaft und hat mich von der ersten Minute an gefesselt. Sie schafft es, die Figuren sehr authentisch darzustellen und den Leser/ Hörer so zum Bleiben zu bewegen.
Karoline Mask von Oppen spricht die Geschichte hervorragend. Ich höre ihr so unglaublich gerne zu, denn sie hat eine tolle Betonung und variiert ihre Stimmlage je nach Figur. Für mich eine der besten Hörbuchsprecherinnen.
Ich vergebe gerne 5 Federn und eine Hörempfehlung.
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