[Rezension] Zwischeneinander – Catherine Strefford
Titel: Zwischeneinander
Reihe: Einzelband
Autorin: Catherine Strefford
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsjahr: 2021
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 257
Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Was, wenn die Liebe vor einem steht, aber man nicht bereit dafür ist?
Richie setzt alles daran, seinem eigenen Glück im Weg zu stehen. Doch muss er wirklich erst sich selbst lieben, um von anderen geliebt werden zu können?
Die Beziehung mit Maxi kann Richie nur anfangs genießen, denn unentwegt wartet er auf das Ende, von dem Richie sicher ist, dass es früher oder später kommen wird. Keine Liebe ist wie die andere und nichts Neues kann wachsen, solange das Herz und die Seele noch mit dem Unkraut der Vergangenheit bewuchert sind.
Aber erkennt auch Richie das früh genug?
Rezension:
Richie kannte ich ja schon aus „Nur kurz leben“. Das Buch wurde mit dem 1. Platz des tolino media Newcomerpreis 2020 ausgezeichnet. Und ja, es hat mir sehr gefallen. Die Rezension verlinke ich euch weiter unten.
Nun erfahren wir endlich mehr von Richies Vorgeschichte und ich kann euch sagen, die hat es in sich. Richie hat wahrlich kein einfaches Leben, obwohl es so schön sein könnte. Er trifft einen Mann, der ihn liebt und hat eine wunderbare Oma und eine tolle beste Freundin. Ja, es könnte so einfach sein, wäre da nicht Richies Vergangenheit und wären da nicht seine Ängste. Wer von us kennt das nicht? Auf die eine oder andere Weise hat jeder sein Päckchen zu tragen und genau das macht Richie zu authentisch. Ich konnte sein Verhalten zu jeder Zeit nachvollziehen, auch wenn ich ihn gerne geschüttelt hätte. Man muss im Leben auch mal was riskieren, auch bzw. vielleicht auch gerade dann, wenn es das eigene Herz ist.
Aber, als ich dann weiter las und seine „erste Geschichte“ las, da konnte ich verstehen, warum er sein Herz verschließt. Er tat mir so unglaublich leid. Es muss so weh getan haben, was Richie erleben musste. Ich schwankte zwischen Wut und Schmerz. Das ist es, was mir an „Zeischeneinander“ so gefällt. Catherine Strefford schafft es, dass Richies Gefühle auch meine Gefühle wurden bzw. hatte ich manchmal den Eindruck, dass ich das fühlte, was Richie in dem Moment hätte fühlen sollen. Vor allem die Wut, die ihm vermutlich gut getan hätte.
Maxi gefiel mit als Charakter sehr gut. Ich bin nicht sicher, ob es in „Nur kurz leben“ nicht erwähnt wird, oder ob es mir nur entfallen war. Ich war erstaunt, dass Maxi ein Mann ist. Aber nun gut, warum eigentlich nicht. Maxi scheint mir ein Mensch zu sein, der mit beiden Beinen im Leben steht, der weiß wo er selbst steht und dass er in der Lage ist, anderen zur Seite zu stehen.
Maxis Tochter Mila hat mir auch gut gefallen. Ein typischer Teenager, der aber kein Drama veranstaltet, sondern ganz natürlich da ist. Nana und Stella sind sehr wichtige Nebenfiguren, die die Geschichte unauffällig tragen. Die beiden drängen sich nicht in den Vordergrund, versuchen nicht, die Aufmerksamkeit des Lesers zu erhaschen, und dennoch weiß man, wie unglaublich wichtig sie in Richies Leben sind.
Insgesamt kommt die Geschichte ohne allzu großes Drama aus. Es sind eher die leisen Töne, die Gedanken und taten Richies, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Richie führte mir immer wieder vor Augen, dass wir alle nicht perfekt sind, dass wir unsere Probleme haben und mit diesen umgehen müssen. Mal gelingt es ihm besser und mal gelingt es ihm schlechter. Ich war irgendwie von der Geschichte tief beeindruckt, weil sie so „normal“ ist. Richie ist definitiv keine Romanfigur, die weit weg vom Leser ist. So oder ähnlich passiert das Leben. Jeden Tag. Du könntest jemanden kennen, dem es ähnlich geht, wie Richie und genau das macht die Geschichte für mich so wunderbar.
Der Schreibstil von Catherine Strefford ist mitreißend. Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und ich mochte das Buch nicht so recht aus der Hand legen.
Ich vergebe für „Zwischeneinander“ gerne 5 Federn und eine Leseempfehlung. Ich bin total hin und weg von einer eigentlich sehr unaufgeregt erzählten Geschichte, die so viel Schmerz, aber auch so wahnsinnig viel Liebe beinhaltet. Catherine Strefford hat es wieder geschafft, mir ihren Richie mitten ins Herz zu schreiben. Es ist, als wäre er mehr als eine Romanfigur. Er ist ein Freund.
Solltet ihr beide Bücher lesen wollen, würde ich euch empfehlen, erst „Nur kurz leben“ zu lesen. ich glaube, dass man sonst schon zu viel weiß. Obwohl… vielleicht wird „Nur kurz leben“ dadurch auch ein noch größerer Lesegenuss, weil man eben noch mehr Verständnis für Richie aufbringen kann? Macht, wie ihr wollt 😉
Hier geht es zu meiner Rezension von
Nur kurz leben
Hier findet ihr weitere Rezensionen zu Zwischeneinander:
I am Jane
Angeltearz liest
Laberladen
Hallo Yvonne,
ah, noch jemand, der „Zwischeneinander“ richtig gut gefallen hat. Ich war auch schwer begeistert, wie Catherine Strefford ihre Figuren lebendig macht. Man ist so mittendrin. Und „Zwischeneinander“ steht „Nur kurz leben“ in nichts nach, finde ich.
Liebe Grüße
Gabi
Hallo Gabi,
ja, das geht mir ganz genau so, wie dir. Ich liebe die beiden Bücher sehr.
Deine Rezension habe ich jetzt auch verlinkt.
LG
Yvonne
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Hallöchen Yvonne,
ich mochte „nur kurz leben“ sehr und freue mich auf „zwischeneinander“, weil du und auch einige andere meine Erwartungen bestätigt. Es freut mich, dass Catherine solche Bücher raus haut, ein tolles Talent.
Liebe Grüße
Tina
Definitiv! Sie schreibt wirklich toll, finde ich.
Ich wünsche dir viel Freude mit dem Buch, wenn du es liest.
LG
Yvonne