• 3 Sterne,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Weiter immer weiter… meine Erlebnisse auf dem Jakobsweg – Karl-Heinz Brass

    Karl-Heinz-Brass, Jakobsweg, Rezension

    Anzeige

    Titel: Weiter immer weiter… meine Erlebnisse auf dem Jakobsweg
    Reihe: Einzelband
    Autor: Karl-Heinz Brass
    Verlag: C. M. Brendele Verlag
    Erscheinungsjahr: 2007
    Einband: Taschenbuch
    Seitenanzahl: 158

    Meine Wertung: 3 Federn

    Klappentext:

    Es war eines der Vorhaben, das er schon länger plante. Dann die Diagnose »Parkinson« und er weiß, wenn er diesen Weg noch gehen will, dann jetzt. Spontan, wie er immer lebte, entscheidet er sich. Die Vorbereitungszeit ist kurz. Am 29. März 2007 bricht er in Begleitung seiner Partnerin auf nach Roncesvalles an der spanisch/französischen Grenze, wo am nächsten Morgen sein Abenteuer beginnt. Der 800 Kilometer lange Jakobsweg wird zu einem »Lebensweg« an den sich der Neupilger erst gewöhnen muss. An Regentage, an Kälte, an unwegsame Etappen, dann endlich Sonne und blauer Himmel. Er begegnet Menschen, manchen immer wieder. Es gibt merkwürdige Begegnungen, die ihn noch lange beschäftigen. Er schließt Freundschaften auf Zeit, lässt sich zu Wettrennen provozieren …

    Es ist auch ein Paarweg. Jeder erlebt ihn auf seine Weise. Er wandert, sie fährt voraus, besorgt Quartiere, wäscht und trocknet die Pilgerkleidung. Im Bedarfsfall wärmt sie auch Tortillas auf der Heizung. Das Paar tauscht sich aus, lacht gemeinsam, pflegt und tröstet sich, baut sich gegenseitig auf, bis sie sich doch trennen müssen …   Er geht den Weg zu Ende, allein, und schafft es – trotz seiner 61 Jahre, trotz Parkinson. Das Abenteuer Leben ist nicht zu Ende. Es geht weiter, immer weiter …

    Rezension:

    Nett, aber mehr leider auch nicht. Ich interessiere mich sehr für den Jakobsweg und vor allem für die Menschen, die ihn (aus den unterschiedlichen Gründen) gehen. Der Klappentext sprach mich an, denn er versprach eine spannende Lebensgeschichte. Karl-Heinz Brass ist an Parkinson erkrankt und entscheidet sich spontan, den Weg zu gehen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

    Die Krankheit an sich spielt in dem Buch überhaupt keine Rolle. Nun mag es so sein, dass sie ihn tatsächlich noch nicht einschränkt, da er den Weg sofort plant, als er von der Erkrankung erfährt (zumindest habe ich das so verstanden). Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass das eventuell erklärt wird, damit der Leser auch versteht, ob Einschränkungen da sind, oder nicht.

    Was mich massiv gestört hat ist, dass vor allem die letzten 100 km des Camino, als Brigitte nach Hause abgereist ist, wie ein Wettlauf mit sich selbst wirken. Sobald er auf sich allein gestellt ist, will er nur noch weg vom Camino (zumindest wirkt es auf mich so). Einerseits möchte ich das Verhalten von Herrn Brass weder be- noch verurteilen, denn es ist sein Leben, seine Art, den Weg zu gehen. Und das ist selbstverständlich in Ordnung.

  • Gelesen 2020,  4 Sterne,  Rezensionen

    [Rezension] Mein Jakobsweg: Schritt für Schritt zur eigenen Mitte – Katharina Lankers

    Rezension, Katharina Lankers, Jakobsweg

    Anzeige

    Titel: Schritt für Schritt zur eigenen Mitte – Mein Jakobsweg
    Reihe: Einzelband
    Autorin: Katharina Lankers
    Verlag: Books on Demand
    Erscheinungsjahr: 2020
    Einband: Taschenbuch
    Seitenanzahl: 269

    Meine Wertung: 4 Federn

    Klappentext:

    Pilgern? Nichts für mich, hätte Katharina Lankers noch vor wenigen Jahren gesagt. Gemeinsam mit Horden von Menschen eine vorgegebene Trasse entlang zu marschieren, lag weit jenseits dessen, was sie sich als erholsam und inspirierend vorgestellt hätte. Doch in Krisensituationen ist vieles anders…
    So brach sie aus einem langjährigen emotionalen Tief auf, um den 800 Kilometer langen Jakobsweg zu pilgern, den Camino Frances von den französischen Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela. Und erlebte sechseinhalb Wochen, die zu den besten ihres Lebens gehören. Warum, davon erzählt diese Geschichte.

    Rezension:

    Nachdem ich alleine zwar nicht den Jakobsweg, aber den Harzer-Hexen-Stieg gegangen bin und dabei sehr bei mir selbst gekommen bin und viel nachgedacht habe, spukt mit der letzte Teil des Jakobsweges natürlich immer ein bisschen im Kopf herum. Abgeschreckt haben mich bisher die lange Anreise (ich fliege nicht und von Norddeutschland aus sind das ja ein paar Kilometer) und, dass ich gehört habe, dass es dort inzwischen so überlaufen ist.

    Nach der Lektüre von „Schritt für Schritt zur eigenen Mitte – Mein Jakobsweg“ muss ich sagen, dass ich darin bestärkt wurde, den Jakobsweg nicht zu gehen, sondern mich weiterhin auf nicht so stark frequentierten Pfaden aufzuhalten. Denn genau das wäre etwas, was mich persönlich stören würde. Ich bummle auf meinen Wanderungen gerne in Ruhe vor mich hin, ohne zu viele Menschen dabei zu treffen.

    Ein so persönliches Buch, wie Katharina Lankers es hier geschrieben hat, zu rezensieren finde ich sehr schwierig. Ich fand es extrem spannend, Katharina auf ihrem Jakobsweg zu begleiten und es steht mir überhaupt nicht zu, die Art und Weise, wie sie es getan hat, wie sie den Weg angegangen bzw. gegangen ist oder wie sie über die Menschen denkt, denen sie auf dem Weg begegnet ist. Dies alles sind persönliche Erfahrungen und Eindrücke, die es nicht zu beurteilen gilt.