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[Nostalgie] Katrin Koppold erinnert sich…
Nachdem in der vergangenen Woche etwas über meine nostalgische Erinnerung an ein Weihnachtsbilderbuch lesen
konntet, erinnert sich heute Katrin Koppold an ihr liebstes Kinder- bzw. Jugendbuch, nämlich „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren aus dem Oetinger Verlag. Von Katrin habe ich inzwischen mehrere Bücher gelesen, die mir gut gefallen haben. Hier geht es zur Rezension zu ihrem Buch „Aussicht auf Sternschnuppen“ und auch auf Katrins Homepage solltet ihr dringend mal vorbeischauen. Aber, nun zum Buch:
Hier auch gleich der Beweis, dass es heute noch immer dasselbe Buch ist, dass auch als Jugendliche bei ihr im Regal stand.
Es gibt unwahrscheinlich viele Bücher aus meinen Kindertagen, an die ich immer noch voller Sehnsucht zurückdenke. Ich gehöre nämlich zu den glücklichen Menschen, die von ihren Eltern abends vor dem Einschlafen vorgelesen bekamen und eine der schönsten Erinnerungen an meine Kindheit ist, dass meine Mutter oder mein Vater bei mir am Bett saßen und mich in fremde Welten entführten. Mit den Fünf Freunden habe ich Abenteuer erlebt, vor vielen Märchen habe ich mich wahnsinnig gegraust, das zauberhafte Buch „Und dann kroch Martin durch den Zaun“ hat mir gezeigt, dass man gegenüber Menschen, die anders sind, keine Vorurteile haben soll, und mit „Ronja Räubertochter“ habe ich mich das erste Mal verliebt. Und deshalb ist es das Buch, was ich euch heute auf Yvonnes Blog präsentieren möchte.
Ronja, die Tochter des Räuberhauptmanns Mattis, wächst mitten im Wald auf – zwischen Räubern, Graugnomen und Wilddruden. Eines Tages trifft sie auf Birk, den Räubersohn aus der verfeindeten Borka-Sippe. Trotz aller Umstände freunden sich die Kinder an. Als ihre Väter diese Freundschaft verbieten, fliehen die beiden in den Wald und erleben dort einen Sommer voller Abenteuer, aber auch erste Gefühle in den beiden erwachen.
„Ronja Räubertochter“ ist mir vermutlich vor allem wegen der zarten Liebesgeschichte zwischen Ronja und Birk in Erinnerung geblieben. Sie nennen sich in dem Buch zwar Bruder und Schwester, aber bereits als Kind war ich fest davon überzeugt, dass sich die beiden ineinander verliebt haben, es sich aber nicht eingestehen wollen. Ich fand die Vorstellung wahnsinnig aufregend und auch romantisch, mit einem Jungen in den Walt zu gehen und dort einen Sommer zu verbringen: zu reiten, zu fischen, auf Bäumen herumzuklettern und Abenteuer zu erleben. Aber auch das Thema „Abnabelung von den Eltern, Abschied von der Kindheit“ hat mich berührt, wobei ich es damals überhaupt nicht verstehen konnte, warum Ronja wieder zu Matthis und Lovis in die Matthisburg zurückgeht, wenn sie doch genauso gut mit Birk im Wald bleiben könnte.
Ich habe das Buch zwischen acht und achtzehn wirklich unzählige Male gelesen, in der 12. Klasse meine Facharbeit in Deutsch über das Thema „Die Mädchengestalten in Astrid Lindgrens Büchern“ geschrieben und Lisa aus „Die Kinder von Bullerbü“, Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter analysiert. Ob ich es danach noch einmal zur Hand genommen habe, weiß ich gar nicht mehr genau. Vor vier Jahren wollte ich es meiner damals fünfjährigen Tochter vorlesen, aber sie hatte solche Angst vor den Wilddrusen, dass ich schon nach wenigen Seiten nicht mehr weiterlesen durfte. „Pippi Langstrumpf“, „Michel aus Lönneberga“, „Madita“ und „Lotta aus der Krachmacherstraße“ hat sie dagegen geliebt. Sie war einfach noch zu jung für das Buch. Jetzt, mit neun und als begeisterte Leseratte, kann ich sie für Astrid Lindgrens Bücher aber leider gar nicht mehr begeistern. Sie mag lieber Nele Neuhaus´ Pferderomane, die Silber-Reihe von Kerstin Gier. die Wilden Hühner von Cornelia Funke. Ich befürchte fast, dass sie sich mit den Welten, die Astrid Lindgren damals erschafft hat, nicht mehr identifizieren kann und dass sie es seltsam findet, von Kindern zu lesen, die weder Fernseher, noch Handy oder Internet haben.
Da ich das Buch für dieses Interview aber wieder aus dem Regal herausgeholt habe, liegt es jetzt neben dem Bett meines sechsjährigen Sohnes. Der kann noch nicht selbst lesen und ist sehr genügsam. Er hört sich alles an. Ich bin gespannt, ob meine Tochter sich auch neben uns setzen wird, wenn ich es ihm vorlese.
Danke an Katrin für diesen tollen Beitrag! Auch bei mir steht Ronja Räubertochter noch aus meiner Kindheit im Regal und ich werde es demnächst sicher mal wieder zur Hand nehmen. Dass Katrins Tochter vor den Wilddrusen Angst hatte kann ich gut verstehen. Ich fand die auch sehr unheimlich als Kind. Das Kinder sich heute mit von uns geliebten Kinderbüchern nicht mehr identifizieren können hat mir meine Kollegin übrigens auch schon einmal berichtet. Ihre Kinder fanden es befremdlich, dass die Kinder aus Bullerbü mit dem Pferdewagen und nicht mit dem Auto fahren.
Ganz besonders schöne finde ich übrigens, dass das Cover heute noch immer genauso aussieht, wie zu unserer Kinderzeit.
Wie ist es bei euch? Mögt ihr die Bücher von Astrid Lindgren? Stehen vielleicht auch bei euch noch welche im Regal?
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[Nostalgie trifft Blogparade] Wo der Weihnachtsmann wohnt – Mauri Kunnas
Mit dem heutigen Beitrag schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. ich möchte euch, in der Rubrik Nostalgie eines meiner liebsten Kinderbücher näherbringen und ich nehme auch an der Blogparade teil um noch viel mehr Menschen auf tolle Weihnachtsbücher hinzuweisen.
Die Blogparade wurde von den beiden Blogs Tintenhain und Weltenwanderer ins Leben gerufen, um ein paar Weihnachtsbücher bekannter zu machen und unseren Lesern Tipps zu geben, welche Bücher zur Weihnachtszeit in keinem Haus fehlen sollten. Alle Beiträge findet ihr ab dem 2. Advent auf den beiden oben verlinkten Blogs. Ich hoffe, dass ich den einen oder anderen von euch für mein liebstes Kinderbuch begeistern kann.Titel: Wo der Weihnachtsmann wohnt
altes Cover – so steht es bei mir im Regal
Autor und Illustrator: Mauri Kunnas
Verlag: Oetinger
Erscheinungsjahr: 1982
Klappentext:
Weit oben in Lappland, wo die Winter lang und kalt und dunkel sind, liegt ein kleines Dorf, von dem wohl jedes Kind gern mehr erfahren möchte. Es ist das Dorf, in dem der Weihnachtsmann mit seinen Wichteln wohnt. Das ganze Jahr hindurch, von früh bis spät, wird dort gehämmert und gesägt, gedruckt und geleimt, gedrechselt und gehobelt, dass die Späne nur so fliegen. Denn der Weihnachtsmann und seine Wichtel sind dafür zuständig, dass die Weihnachtswünsche aller Kinder erfüllt werden. Und die Kinder haben heute viele Wünsche!Ich liebe dieses Kinderbuch, weil Mauri Kunnas einfach einen unverwechselbar schönen Zeichenstil hat. Auf jedem einzelnen Bild ist so unendlich viel zu entdecken. Das Buch steht seit seinem Erscheinen in meinem Regal (meine Ausgabe ist also 32 Jahre alt) und wird seitdem zur Weihnachtszeit immer wieder gelesen und noch immer von mir geliebt. Wir erfahren in diesem Buch, wie der Weihnachtsmann mit seinen Wichteln wohnt, wie sie arbeiten und welche Streiche sie sich gegenseitig spielen. Wenn es darauf ankommt, halten aber alle zusammen, um die Geschenke rechtzeitig zu den Kindern zu bringen.
Ich bin davon überzeugt, dass das Buch auch heute noch Kindern gefällt, da es einfach total zeitlos ist.
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[Rezension] Es wird keine Helden geben – Anna Seidl
AnzeigeTitel: Es wird keine Helden geben
Reihe: Einzelband
Autorin: Anna Seidl
Verlag: Oetinger
Erscheinungsjahr: 2014
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 252Meine Wertung: 2 Federn
Klappentext:
Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt – aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?
Rezension:
Ich bin ein bisschen hin und her gerissen von diesem Buch.
Einerseits war ich in der ersten Hälfte des Buches beeindruckt, mit welcher Intensität eine so junge Autorin ein solches Ereignis und die Gefühle und Gedanken ihrer Protagonistin Miriam beschreibt. Andererseits, und das mag auch dem Alter der Autorin geschuldet sein, handeln die Erwachsenen in diesem Buch nicht wirklich logisch für mich.
Welche Eltern würden ihr Kind tagelang in ihrem Zimmer lassen, wenn dieses sich weigert zu essen? Ich hätte meine Tochter nicht tagelang dort machen lassen, was sie will, sondern in ein Krankenhaus eingewiesen, wenn sie sich so verhalten hätte. Miriam erhält meiner Ansicht nach viel zu wenig Unterstützung durch ihre Eltern. Gut, einerseits verweigert sie sich natürlich auch jeglichen Versuchen, auf sie einzugehen, andererseits halte ich das für normal nach einem solchen Erlebnis und denke, dass die Erwachsenen hier die Aufgabe haben hartnäckiger und durchsetzungsfähiger zu sein.